Wolfenbüttel. Ein Höhepunkt des Turniers im Seeliger Park steht alljährlich schon vor dem ersten Wurf fest, schließlich ist der gemeinsame mittägliche Besuch am chinesischen Büffet des Wok-Ins für nicht wenige Spieler eine große Motivationshilfe, den Weg nach Wolfenbüttel einzuschlagen.
Michael Rollnik aus Bremen bewies mit seinem Ass an Turnierbahn 5 (der eigentlichen Bahn 4) schon nach wenigen Minuten der Vormittagsrunde, dass die 5. Wolfenbüttel Open sich auch sportlich als Leckerbissen präsentierten. Shooting-Star Marian Ludwig aus Rehau bei Hof in Oberfranken setzte sich mit einer sagenhaften 44er-Runde an die Spitze des Klassements, nur Jerome Braun aus Potsdam mit einer 46 konnte da einigermaßen folgen.
Das interessierte Niklas Grein von den gastgebenden Tee-Timers beim Players Meeting am frühen Nachmittag so gar nicht, denn er hatte ganz andere Sorgen. Seine Tasche war beim Mittagessen vor dem Bahnhof abhanden gekommen, sodass er ohne Scheiben, Handy und Schlüssel da stand. Spontan kam bei einer Kollekte unter den 65 Spielern genug Geld für Niklas zusammen, das er am Verkaufsstand sofort in neue Scheiben investierte, um weiter spielen zu können. "Ich war sogar sieben Würfe besser als mit meinen alten Scheiben", kommentierte der Junior nach dem Turnier schon wieder lächelnd.
Das divisionsübergreifende Finale war dann eine spannende Angelegenheit. George und Jerome Braun, der sich an Ludwig herangearbeitet hatte, komplettierten mit Greg Marter (Berlin) und dem Wolfenbütteler Junior Elias Güldenhaupt den Flight. Erst an der letzten Bahn setzte sich Jerome Braun mit einem Birdie gegen Marian Ludwig durch, dessen wunderbarer Putt leider gegen den oberen Korbrand flog. Dementsprechend traurig war der Franke anschließend: "Schade, ich hätte so gerne mein erstes GT-Turnier gewonnen." Das wird aber nur noch eine Frage der Zeit sein, wenn man bedenkt, dass der Student erst seit einem Jahr spielt.
Viel länger ist auch der 18-jährige Güldenhaupt noch nicht dabei. Der Gymnasiast hat sich mit täglichem Training im Gutspark Linden nach vorne gearbeitet und ließ bei seiner ersten GT-Finalteilnahme als Gesamtdritter so bekannte Spieler wie Marvin Tetzel, Gene Rüdiger oder Michael Rollnik hinter sich.
Der heimliche Star des Tages aber war der Japaner Hiromichi Kawasaki. Weder Deutsch noch Englisch sprechend eroberte der 62-Jährige mit seinem wunderbaren Lächeln und den unnachahmlichen Verbeugungungen die Herzen der Turnierteilnehmer. "Jetzt spielt er noch drei Turniere in Belgien, ehe er wieder zurückfliegt", erklärte seine ihn begleitende Bekannte, die auch gleichzeitig als Dolmetscherin fungierte.
Die vollständigen Ergebnisse der 5. Wolfenbüttel Open sind unter http://gto.ec08.de/events/results/464 einzusehen.
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