Wolfenbüttel. Das Deutsche Rote Kreuz in Wolfenbüttel sucht nach eigenen Angaben immer nach Bufdis. Interessierte am Bundesfreiwilligendienst könnten sich in diesem Rahmen beruflich sehr gut orientieren.
Wenn sein Arbeitstag um 7 Uhr morgens beginnt, holt Steven Ebert (20) erstmal eine Menge Brötchen vom Bäcker. Die bringt er gleich bei den Tafelläden des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel vorbei; dann müssen sämtliche gespendeten Nahrungsmittel sortiert und verteilt werden. Die Waren hatte er am Vortag bei Discountern abgeholt.
Als Bufdi, jemand, der sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) engagiert, ist der junge Mann aus Isingerode eine wichtige Hilfe für die Tafel Wolfenbüttel. Seine zwölf Monate als Helfer sind fast vorbei – doch ein halbes Jahr legt er noch drauf.
„Die Arbeit ist ruhig, und ich fahre gerne Auto“, berichtet Ebert, der im kommenden Jahr eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker aufnimmt. Die meisten Touren zu den Händlern und den beiden Ausgabestellen der Tafel Wolfenbüttel sind fest. Sie führen ihn auch nach Braunschweig und Schladen. Überraschungen gibt es eher beim Sortieren der Waren, etwa, wenn exotisches wie Drachenfrüchte dabei sind.
Orientierung mit Taschengeld
Den Freiwilligendienst empfiehlt Steven Ebert unbedingt weiter: „Man kann sich orientieren, er sieht gut aus auf dem Lebenslauf, und Taschengeld gibt es auch noch“. Bis zu 350 Euro netto im Monat.
Das Deutsche Rote Kreuz in Wolfenbüttel sucht immer nach Bufdis. Seit der BFD im Jahr 2011 eingeführt wurde, können Freiwillige die Arbeit des DRK-Kreisverbandes in unterschiedlichen Bereichen unterstützen, in der Behindertenarbeit, in der Verwaltung, im Hausmeisterdienst, in der sozialen Schulkantine und natürlich in der Tafel Wolfenbüttel.
„Im ersten Jahr boomte der Bundesfreiwilligendienst! Es gab bundesweit zu wenige Plätze, und es gab sogar Einstellungsstopps“, berichtet Tafel-Koordinator Horst Rimke. Mittlerweile sei die Anzahl von Bewerbern nicht nur beim DRK-Kreisverband gesunken.
Bewerben kann sich jeder: etwa Studienanfänger oder Azubis, die ihre Lehre unterbrochen haben; Personen, die etwas Soziales machen möchten und Arbeitssuchende, die Zeit zum Orientieren brauchen. Auch Schüler, die nach dem Schulabschluss eine Aufgabe haben möchten. „Diese Phase kann einen Einblick in ein neues Leben geben und eine neue Sicht der Dinge hervorrufen“, sagt Horst Rimke.
"Etwas Sinnvolles, mit dem man Menschen helfen kann"
Genau das bestätigt Timo Franzka (36), der Bufdi bei der Tafelausgabe in Wolfenbüttel ist: „Wenn man sieht, wie schlecht es anderen geht, überdenkt man seine eigenen Ansprüche“. Als Beispiel nennt er Bananen mit einer kleinen braunen Stelle: Im Supermarkt bleiben sie liegen, die Tafelkunden hingegen freuen sich darüber sehr.
Der gelernte Bürokaufmann Franzka war eine Zeit lang arbeitssuchend. „Das Herumsitzen hing mir zum Halse raus. Darum habe ich etwas Sinnvolles gesucht, bei dem ich Menschen helfen kann.“ Bei der Tafel unterstützt er seine hauptsächlich ehrenamtlichen Kollegen: Die Waren werden aufgeteilt, damit es für jeden reicht, und dann ausgegeben. Wie viele Kunden den Tafelladen am Tag aufsuchen, weiß das Team ziemlich genau: Die Mitarbeiter legen Abholtermine fest. Einen Termin bekommt nur, wer eine Bezugskarte hat, die das Team für Empfänger von Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung ausstellt.
Bewerbungen und Informationen:
Bewerbung für den BFD gehen an: Deutsches Rotes Kreuz, TFIS gGmbH, Am Exer 17 in 38302 Wolfenbüttel. Informationen gibt Horst Rimke, Telefon (0 53 31) 9 27 84-44, Email: horst.rimke@drk-tfis.de.
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