Wolfenbüttel. „Ehrenamtliche Helfer kann ich nicht kaufen und sie sind schwer zu finden“, sagte etwa Heiner Schumacher, DRK-Kreisbereitschaftsleiter auf einem Themenabend zum Katastrophenschutz. Ein Problem sei, dass die Anforderungen gestiegen seien. „Wir bezahlen die Ausbildung zum Rettungssanitäter und auch den Führerschein, aber der Zeitaufwand ist hoch.“ Auch Kreisbrandmeister Tobias Thurau betonte: „Ohne die Freiwilligen läuft es nicht“, wies aber ebenfalls darauf hin, dass sich deren Zahl in den vergangenen Jahren deutlich verringert habe. Bei den Feuerwehren und beim DRK im Landkreis Wolfenbüttel ist gemein, dass die finanzielle und technische Ausrüstung in Ordnung sei, aber das ehrenamtliche Personal stetig knapper werde, so die Einschätzung von Schumacher und Thurau in einer Pressemitteilung der FDP Wolfenbüttel, die diesen Themenabend ausrichtete.
Es liege an der Politik, das Ehrenamt zu mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu stärken, so Gastgeber Björn Försterling. „Wir müssen mit der Ausstattung helfen, die Ausbildung durch weitgehende Freistellungen vom Job ermöglichen und die Ehrenamtlichen vor Pöbeleien schützen.“ Letzteres sei auch eine gesellschaftliche Aufgabe: „Wir alle müssen wieder den Einsatz von haupt- wie ehrenamtlichen Helfern wertschätzen. Wenn sie bei ihrer Arbeit behindert, beschimpft oder angegriffen werden, werden sich künftig immer weniger Menschen finden, die bereit sind, anderen in lebensbedrohlichen Situationen zu helfen.“
Um die Wertschätzung für das Ehrenamt und die Rahmenbedingungen in Niedersachsen zu steigern, habe sich nach Angaben von Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg und Veronika Koch eine Enquête-Kommission im Landtag gegründet, die am heutigen Freitag ihre Arbeit aufgenommen habe.
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