Landkreis. Der Antrag von Bündnis 90/Die GRÜNEN vom 12.10.2012, man möge das Areal im nordwestlichen Elm aus dem Landschaftsschutz lösen und zum Naturschutzgebiet erklären, wurde am gestrigen Abend mit 24 zu 18 Stimmen abgelehnt. Damit bleibt im Elm alles, wie es ist.
Der Antrag hatte bereits in der Vergangenheit zu hitzigen Diskussionen in den einzelnen Ausschüssen gesorgt. Dem Antrag zu Folge sollte die 5928 Hektar große Fläche des nördlichen Elms, zwischen Sickte und Cremlingen, unter Naturschutz gestellt werden. Laut Antrag der Grünen müsse man Fauna und Flora dieses Gebietes schützen. Dies ginge nach deren Auffassung nur dann, wenn man das Gebiet als Naturschutzgebiet ausweisen würde.
Während man sich bei den Grünen einig war, herrschte in den anderen Fraktionen Uneinigkeit.
Erhard Dette, Bündnis90/Die Grünen, merkte an, dass Wolfenbüttel in Niedersachsen beinahe das Schlusslicht bildet, was ausgewiesene Naturschutzgebiete angeht. "Nach Wolfenbüttel gibt es nur eine Stadt, die weniger Naturschutzgebiete hat. Und das die Stadt Osnabrück. Die haben gar kein Naturschutzgebiet", so Dette, der sich für seine Partei und die Ausweisung eines Naturschutzgebietes aussprach.
Frank Oesterhelweg, CDU, machte seinem Unmut über die geplante Änderung Luft. "Ich persönlich bin ganz klar gegen den Antrag. Wir können in einem Gebiet nicht zwei verschiedene Gesetzte machen. Auf der einen Seite des Weges ist ein Naturschutzgebiet, auf der anderen Seite ein Landschaftsschutzgebiet. Wieso muss man alles unter Landschaftsschutz stellen?", so Oetserhelweg. Außerdem merkte der Kreistagsabgeordnete an, dass man mit der neuen Bestimmung die Eigentümer enteignen würde und sie im Handeln auf ihrem eigenen Grund und Boden einschränken würde.
Auch die SPD konnte keine Einigung hervorbringen. Falk Hensel plädierte zwar dafür, dass man den Schutz des Waldes verbessern müsse, konnte aber auch für seine Fraktion kein stimmiges Votum garantieren und legte die Entscheidung in das Ermessen jeden einzelnen Mitglieds.
Nach einer langen und hitzigen Diskussion rief der Kreistags-Vorsitzende Oliver Ganzauer zur Abstimmung auf. 24 von 42 Mitglieder stimmten gegen den Antrag der Grünen. Im Elm wird es vorerst kein zusätzliches Naturschutzgebiet geben.
Der Kompromissantrag der SPD-Fraktion hingegen wurde angenommen. Nun soll ein Gutachten über den Zustand des Gebietes erstellt und eine Kommission, bestehend aus Politik, Eigentümern, Forstverwaltung und Umweltverbänden gebildet werden. Demnach soll jährlich eine Begehung im Elm stattfinden. Nach fünf Jahren findet dann eine Überprüfung statt, wie sich der Zustand in der Zwischenzeit verändert hat.
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