Wolfenbüttel. Der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen der Stadt Wolfenbüttel sprach sich in seiner Sitzung am Freitag mehrheitlich für eine Mitgliedschaft beim Deutschen Städtetag aus. Für zwei Jahre soll das Angebot der Interessenvertretung getestet werden. Der Rat muss dieser Empfehlung noch zustimmen.
Getreu dem Motto "drum prüfe, wer sich ewig bindet…" soll die Probemitgliedschaft vor Ablauf des Testzeitraumes gekündigt – oder eben fortgeführt werden. Dazu soll die Verwaltung den Nutzen der direkten Mitgliedschaft überprüfen. Aktuell sei die Stadt ja als Mitglied des Niedersächsischen Städtetages mittelbares Mitglied. Vom vollen Service des Deutschen Städtetages würden jedoch nur mittelbare Mitglieder profitieren. "Nur Städte, die auch Mitglied sind, werden unter einander verglichen", sagt Erster Stadtrat Knut Foraita. Als Kämmerer habe er es nicht einfach, an Daten vergleichbarer Städte zu kommen. Eine Mitgliedschaft böte hier die Chance zu sehen, wie vergleichbare Orte in Deutschland aufgestellt seien.
Darüber hinaus stehe Mitgliedern ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem der Zugriff auf das Extranet sowie sämtliche Publikationen und Arbeitsergebnisse des Deutschen Städtetages, der Zugang zu den Fach- und Beschlussgremien, die Mitgliedschaft in der „Konferenz der unmittelbaren Mitgliedstädte des Deutschen Städtetages“ sowie die Mitgliedschaft im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE). Kurzum: durch die unmittelbare Mitgliedschaft werde der Stadt der Zugang zu Informationen aus erster Hand eröffnet. Zum Kennenlernen mache der Deutsche Städtetag neuen Mitgliedern das Angebot, den Mitgliedsbeitrag wahlweise für ein Jahr auszusetzen oder für zwei Jahre um jeweils 50 Prozent zu reduzieren – für Wolfenbüttel seien so pro Jahr rund 9.250 Euro zu zahlen.
Die SPD-Fraktion sehe, so erklärte Axel Kohnert, keine Vorteile einer Mitgliedschaft. Die CDU-Fraktion hingegen, so Holger Helwig, stehe einem Test aufgeschlossen gegenüber. Reiner Strobach von den GRÜNEN forderte die Verwaltung auf, den Nutzen zu dokumentieren und Werner Heise (PIRATEN) regte an, stattdessen auf die Mitgliedschaft beim Niedersächsischen Städtetag zu verzichten. Die ginge allerdings nicht, erklärte Foraita, da diese Voraussetzung sei, wolle man dem Deutschen Städtetag beitreten.
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