Erste Land-Kirchen-Konferenz der EKD


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Vom 14. – 16. Juni fand die erste Land-Kirchen-Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Gotha statt. Rund 70 Teilnehmende aus allen 22 Landeskirchen arbeiteten an der Herausforderung, wie kirchliche Präsenz in sich zunehmend ausdünnenden ländlichen Räumen zukünftig aussehen kann.

„Wir haben drei inhaltliche Schwerpunkte ausgemacht, an denen weitergearbeitet werden soll“, berichtet Katrin Göring-Eckardt, Präses der EKD-Synode und Vorsitzende der Steuerungsgruppe für den Reformprozess „Kirche im Aufbruch“ der EKD. „Erstens darf die Region nicht nur als strukturelle Verwaltungseinheit wahrgenommen werden, sondern als inhaltliche Gestaltungsgröße. Zweitens brauchen wir Mut zum Loslassen: Bei welchen Aufgaben sagen wir Nein, um dafür andere, zukunftsweisende Aufgaben angehen zu können. Und drittens stellt sich die Frage, was die Veränderungen für das Selbstbild der Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch für ihr Gemeinde- oder Kirchenbild bedeuten.“

An diesen Fragen rings um die „Kirche in der Fläche“ solle als zentrales Zukunftsthema im Reformprozess der EKD und in den Landeskirchen weiter gearbeitet werden. Eine weitere Land-Kirchen-Konferenz der EKD in Zusammenarbeit mit den Fachleuten vor Ort in einer Region sei dazu sehr erwünscht.

Besonders der Rückbau überdimensionierter Strukturen sei vielerorts ein schwieriges Themenfeld, so Katrin Göring-Eckardt. Aber nur eine klare Konzentration und mutige Prioritätensetzung könne davor bewahren, langfristig ehrenamtliche wie hauptamtliche Mitarbeitende in den Gemeinden auszubrennen.

Interessant waren dabei die Hinweise der ökumenischen Prozessbeobachterin Aulikki Mäkinen aus Finnland; sie habe aus den finnischen Erfahrungen berichtet, dass es zwar kein Problem sei, mit wenigen Christen auf weitem Raum gelingende Gemeindearbeit zu gestalten – ein Problem seien eher zu kleine Reformschritte, die ohne Ruhepause aufeinander folgten. Denn, so Katrin Göring-Eckardt, „erst Besinnung schafft Raum für die geistliche Kraft, die sich als einladender und ermutigender Glaube nach außen wendet.“ Ein Befund, der in der Diskussion mit den Teilnehmenden auf Zustimmung traf. Eine bloße „Prozessoptimierung“ führe nicht weiter, stattdessen sei eine mutige Veränderung des Systems kirchlicher Präsenz in der Fläche nötig, einschließlich eines befreienden Loslassens von früheren Strukturen und Arbeitsfeldern. „Überlegungen zum Loslassen führen oft zu einer sehr konstruktiven Auseinandersetzung mit den bestehenden Arbeitsfeldern“, sagt Oberkirchenrat Dr. Thorsten Latzel aus dem Kirchenamt der EKD. „Wir wollen befreites und selbstbewusstes Aufatmen statt schlechtem Gewissen.“


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