Wolfenbüttel. Während die Rats-CDU die "große Lösung" bei der Erweiterung des Gymnasiums im Schloss präferiert, bevorzugen die Grünen die "kleine Lösung", die die Nachnutzung der Landwirtschaftsschule beinhaltet. Dies hat die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen nun in einem Antrag deutlich gemacht, der am heutigen Dienstag im städtischen Schulausschuss auf der Tagesordnung steht.
So möchten die Grünen zwar auch einen Erweiterungsbau für das Gymnasium im Schloss, gleichzeitig soll aber auch die Landwirtschaftsschule entsprechend der schulischen Anforderungen als Schulgebäude für das Gymnasium im Schloss saniert werden. Als Ersatz für die Container im Apfelgarten soll es einen Anbau an das Spiegelschloss als Erweiterung geben. Dabei soll aber der Fachtrakt Naturwissenschaft der Schule erhalten bleiben. Die Verwaltung hatte bereits vor geraumer Zeit vorgeschlagen, den Fachtrakt abzureißen und dort einen großen Anbau entstehen zu lassen und die Landwirtschaftsschule zu verkaufen. Kostenpunkt: 13 Millionen Euro.
Die Grünen hatten schon vor einiger Zeit beantragt, den Neubau im Apfelgarten zu platzieren. Auch die Schule habe sich gegen den Vorschlag der Verwaltung und für einen Neubau im Apfelgarten ausgesprochen. Ohne die Stimmen der Grünen sei der Rat aber der Beschlussvorlage der Verwaltung gefolgt.
Günstigere Variante
Die Grünen halten dies laut ihres Antrags für wenig sinnvoll und wollen die Landwirtschaftsschule erhalten und als Unterrichtsräume nutzen. Auch vor dem Hintergrund, dass erste Verkaufsversuche offenbar gescheitert sind. Zudem würde eine Nachnutzung der alten Schule und ein kleinerer Anbau aus Sicht der Grünen weniger kosten. Laut eigener Rechnung der Fraktion würden die Sanierung der Landwirtschaftsschule und ein Ersatzbau für die jetzigen Container etwa 9,5 Millionen Euro kosten. Ein weiter Aspekt sei, dass der Neubau die vorhandenen ausgewogenen Blickachsen zwischen Gymnasium, Schloss, Jugendgästehaus und Seeligerpark nachteilig verändere. Ein kleiner Anbau an der westlichen Gebäudeseite würde sich dagegen in die vorhandene Struktur einfüge.
"Wir halten es nach wie vor städtebaulich und ökologisch für falsch, einen großen Neubau am Standort `NTW Fachtrakt am Seeligerpark´ zu errichten. Denn was die Ökobilanz eines Gebäudes angeht, ist diese am besten, wenn nicht zuvor intakte Gebäude - im vorliegenden Fall in Teilen neuwertig - abgerissen werden, um dann neu zu bauen", argumentieren die Grünen in ihrem Antrag.
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