Erziehungslotsin berichtet über ihre Erfahrungen




Wolfenbüttel. Erziehungslotsinnen und Erziehungslotsen unterstützen Familien bei Erziehungs- und Alltagssituationen. Wie Schiffslotsen sollen Erziehungslotsen Familien in stürmischen Lebensphasen begleiten und in sicheres Fahrwasser bringen. Die qualifizierten Erziehungslotsen beraten und unterstützen Familien in lebenspraktischen Bereichen. Dieses für Familien freiwillige Angebot kann zum Beispiel ein gemeinsamer Spielenachmittag, der begleitende Weg in ein Amt oder der Besuch auf dem Spielplatz sein.

Mitarbeiterin Rima Attia- Abdelwahed vom Familien- und Kinderservice Büro (FKSB) des Landkreises Wolfenbüttel berät und koordiniert 16 aktive Erziehungslotsinnen und einen Erziehungslotsen.

Regelmäßig gibt es Treffen zum Erfahrungsaustausch zwischen den ehrenamtlich Tätigen. Eine engagierte Erziehungslotsin unter ihnen ist Helga Engels. Bereits in einer Familie erfolgreich eingesetzt, absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Mediatorin. Familien und vor allem Kindern zu helfen, ist für die 70jährige eine erfüllende Lebensaufgabe.

Über ihre Erfahrungen als Erziehungslotsin berichtet sie, dass die pädagogisch fachliche Begleitung und Beratung durch die Fachkraft des Familien- und Kinderservicebüros beim ersten Kennenlernen zwischen Lotsin und Familie sehr wichtig und wertvoll gewesen sei. Gut vorbereitet falle es der Lotsin leichter, den Anschluss an die Familie zu bekommen. „Es ist wichtig, dass beide Seiten unvoreingenommen an die gemeinsame Zeit herangehen“, sagt Helga Engels. „Außerdem erleichtert es den Einstieg, wenn die Beteiligten keine spezielle Erwartungshaltung und nicht zu hohe Ansprüche haben“.

Rückblickend auf die zuletzt von ihr begleitete Familie berichtet sie von einer harmonischen Zusammenarbeit. Der respektvolle Umgang mit kulturellen Regeln in der Familie habe ihr dabei sehr am Herzen gelegen. „Zusammen haben wir Ausflüge ins Museum und in Büchereien unternommen. Wir haben gemeinsam gekocht und Spielenachmittage gestaltet.“

Natürlich habe es hin und wieder auch Probleme und Schwierigkeiten in der Lotsenarbeit gegeben, berichtet Helga Engels. „Zum Beispiel wenn es darum ging, in der Familie gemeinsam abgesprochene Regeln einzuhalten oder teilweise eingefahrene Freizeitgewohnheiten der Kinder umzugestalten“. In solchen Fällen seien Einfühlungsvermögen und ein sensibles Zugehen auf alle Familienmitglieder hilfreich.

Zusammenfassend betrachtet Helga Engels ihre Erziehungslotsentätigkeit als eine wertvolle Bereicherung. Sie resümiert, dass es für alle Beteiligten ein enormer Lernprozess gewesen sei, der sich aber auf jeden Fall gelohnt habe. Ihre Erfahrungen gibt die weiterhin aktive Lotsin gern bei Austauschtreffen weiter. Die fachliche Unterstützung durch das Familien und Kinder Service Büro des Landkreises Wolfenbüttel sei für den praktischen Einsatz eine wichtige Hilfe.

Die Evangelische Familienbildungsstätte (EFB) in Wolfenbüttel bietet Kurse an, in denen Interessierte zu Erziehungslotsen qualifiziert werden. Im nächsten geplanten Kurs sind noch Plätze frei. Weitere Auskünfte gibt es bei der EFB unter der Rufnummer 05331- 802 450.


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