Wolfenbüttel. Bei den aktuellen Temperaturen gibt es viele Tipps, wie man sich davor schützen kann. Doch was ist, wenn der Körper aufgrund der Hitze nachgibt? regionalHeute.de hat im Krankenhaus nachgefragt.
Wie Prof. Dr. Dirk Hausmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin–Kardiologie des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel, erläutert, gebe es kaum Patienten, die wegen gesundheitlicher Störungen nur aufgrund der Hitze stationär aufgenommen werden mußten. Verminderte Flüssigkeitsaufnahme könne bei vorerkrankten Menschen jedoch zu gesundheitlichen Störungen führen. "Dies kommt aber zu jeder Jahreszeit vor und war in den letzten Tagen nicht häufiger", erläutert der Mediziner. Schwere Herz-Kreislauferkrankungen, wie zum Beispiel Herzinfarkte, kämen bei Kälte häufiger vor als bei Wärme.
Einige Patienten mit leichten Störungen, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Kollaps, durch verminderte Flüssigkeitsaufnahme könnten nach ambulanter Behandlung entlassen werden. Vermutlich wendeten sich diese Patienten ohnehin an die richtige Stelle, nämlich an den Hausarzt ergänzt Hausmann.
Insgesamt musste das Klinikum keine besonderen Maßnahmen für die Hitzeperiode vorbereiten. "Das Krankenhaus ist sehr gut aufgestellt, um die gegebenenfalls notwendigen stationären Behandlungen durchzuführen", erläutert Hausmann. Selbst eine höhere Patientenzahl könne versorgt werden.
Gefährdete Patienten in klimatisierte Bereiche
Auch Dr. Rainer Prönneke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Palliativmedizin des Marienstiftes, betont, sei es nicht genau zu erkennen, wie viele Patienten allein aufgrund der Temperaturen eingeliefert wurden. Patienten mit einem reinen Hitzekollaps oder einem Hitzschlag seien selten, statt dessen seien Patienten mit einer Grunderkrankung verstärkt durch die Hitze betroffen.
Für die heißen Tage werden im Marienstift laut Klaus-Dieter Lübke-Naberhaus, Geschäftsführer und Facharzt für Chirurgie, Arzt für Notfallmedizin, gefährdete Patienten in den klimatisierten Bereichen des Krankenhauses untergebracht. Zusätzlich sei die Kleiderordnung für die Mitarbeiter gelockert worden und kostenfreies Wasser auch den Mitarbeitern gewährt.
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