Wolfenbüttel. Seit Jahrzehnten beschäftigt die Rückführung des Atommülls in der Schachtanlage Asse II die Behörden, die Politik und natürlich die Menschen vor Ort. Einlaufendes Wasser, marode Fässer und das Fehlen eines Planes machen das Problem untertage zu einer tickenden Zeitbombe, darauf weisen verschiedene Akteure regelmäßig hin. Da noch immer keine wirkliche Lösung in Sicht ist und vermutlich auch die nachfolgenden Generationen damit zu schaffen haben werden, möchte die FDP-Fraktion des Kreistages das Thema nun auch im Unterricht besprochen wissen - so sollen sich Schüler eine eigene Meinung bilden können.
"Die Einlagerung und versprochene Rückholung des bundeseigenen Atommülls ist unweigerlich ein Thema von besonderer örtlicher Bedeutung und hat leider generationsübergreifender Auswirkung", so erklärt die FDP ihren Antrag.
Die Fraktion ist sich sicher, "dieses Desaster von nationaler Tragweite betrifft und bedroht das Überleben des Landkreises als Wohn-, Arbeits- und Erholungsraum". Es gehöre demnach zur politischen Verantwortung des Landkreis, dafür Sorge zu tragen, dass über die Hintergründe und auch die Verantwortung von Land und Bund, Ängste, Sorgen sowie das gesellschaftliche Engagement in Klassenzimmern gesprochen werde.
Im Schulunterricht
"Es kann, sollte und muss unserer Aufgabe sein, dies nicht Lehrerinnen und Lehrern alleine zu überlassen, sondern von uns aus tätig zu werden", so die FDP. Sie stellte demnach einen Antrag, um die politische Meinungsbildung zu fördern. "Der Wunsch nach Transparenz, Beteiligung, technische Probleme, politische Fehlentscheidungen, Vertrauensbrüche und Versuche, das Vertrauen wieder herzustellen, machen die Thematik grundsätzlich geeignet für eine kritische Auseinandersetzung im Schule", ist sich die FDP sicher.
Der Kreistag hat den Antrag zur Beratung angenommen - der Antrag wird im Verwaltungsrat des Eigenbetriebes Bildungszentrum beraten - eine finale Entscheidung erfolgt voraussichtlich dann in der nächsten Sitzung des Kreistages.
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