In nur einem Jahr: Millionen Liter Wasser in Asse II eingedrungen

Das Wasser stellt ein großes Problem für die Stabilität des ehemaligen Salzbergwerks dar.

Schachtanlage Asse.
Schachtanlage Asse. | Foto: Alexander Panknin

Remlingen. Noch immer lagert hochgefährlicher Chemie- und Atommüll in der Schachtanlage Asse II. Zwischen 1967 und 1978 wurden rund 126.000 Fässer davon in das ehemalige Salzbergwerk eingelagert. Doch die Stollen sind feucht, die Behälter nicht für eine dauerhafte Lagerung vorgesehen und immer wieder dringt Feuchtigkeit ein. Im Jahr 2022 waren es mehrere Millionen Liter Wasser, so geht aus einem Bericht der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hervor.



Dass das Salzbergwerk nicht dauerhaft für die Lagerung geeignet ist, darüber herrscht mittlerweile Konsens. Auch darüber, dass die Fässer rausmüssen. Die große Frage, was mit den Fässern geschehen soll und wie man sie herausbekommt, ist hingegen nicht vollständig geklärt. Bereits seit Jahren wird über das Thema diskutiert - währenddessen sickert unermüdlich weiteres Wasser hinab in die Tiefe. Dieses kann allerdings ein großes Problem werden: Die Fässer sollten trocken gelagert werden, außerdem birgt die Feuchtigkeit die Gefahr, dass Teile der Stollen einbrechen. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Gelangt der radioaktive Abfall in die Umwelt, könnte dies verheerende Auswirkungen haben.

2022 traten Millionen Liter ein


Laut BGE sind im vergangenen Jahr insgesamt 4,4 Millionen Liter Wasser durch die Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene in die Asse II gesickert. Diese seien in 18 Chargen abgeschöpft worden. Man habe zwar keine Kontamination über den gesetzlichen Schwellenwerten feststellen können, eine sichere Lösung für die Lagerung verspricht dieser Zustand allerdings nicht. Der Nachbarschacht Asse I zeigte bereits, was schlimmstenfalls geschehen kann: Er musste aufgegeben werden, da er sich mit Wasser gefüllt hatte.


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