Sickte. Am Wochenende des 18. und 19. Juni fand in Sickte eine gesonderte Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr statt. Kristina Heine, Gemeindepressewartin Feuerwehr Sickte, berichtet im Nachfolgenden darüber.
Einmal im Jahr bietet das Atemschutzausbildungsteam der Samtgemeinde Sickte eine gesonderte Ausbildung für das Hohlstrahlrohr an. Am 18. und 19. Juni fand in Dettum wieder ein spannendes und interessantes Wochenende statt.
Zusammen mit dem Ausbildungsteam der Stadt Wolfenbüttel um Uwe Frobart, wurde ein buntes Programm auf die Beine gestellt.
Theorie in drei Teilen
Der erste Teil bestand aus einem zweieinhalb stündigen theoretischen Unterricht mit drei Kapiteln. Die Teilnehmer erlernten wie man das Feuer und den Rauch richtig lesen kann. Außerdem wurde noch einmal ausführlich auf das Thema „Flash-Over“ & Co. eingegangen. (Ein Flash-Over ist der schlagartige Übergang eines Entstehungsbrandes zu einem voll entwickelten Brand). Am Ende wurde dann das Thema „Wunderwaffe Hohlstrahlrohr“ behandelt.
Nach der Theorie kommt die Praxis
An der ersten praktischen Station wurde an einer Flash-Over-Box ein Flash-Over simuliert. Hier konnten die Kameradinnen und Kameraden das zuvor Erlernte umsetzen. Dies war eine gute Übung, um Rauch zu erkennen und ihn lesen zu lernen. An der zweiten Station wurde in einem ausgesonderten Übungsspint eine Rauchgaskühlung mittels Hohlstrahlrohr gezeigt. Das Phänomen hierbei ist, so Heine, dass das Feuer zwar zusammenfällt aber es nicht aus geht. Außerdem wurde erklärt, wie man die noch vorhandenen Lichtverhältnisse des Feuers nutzen kann.
Die dritte Station sei den Ausbildern am wichtigsten gewesen. Die Feuerwehrleute konnten an dieser Station noch einmal die richtige Anziehweise der persönlichen Schutzausrüstung, für einen Atemschutzeinsatz, üben. Mögliche und fatale Fehler beim falschen Anziehen, wurden den Teilnehmern ausführlich erklärt. An der vierten Station wurde die „Türprozedur“ geübt. Es wurde gezeigt, wie man richtig in einen verqualmten und brennenden Raum hineingeht. Das korrekte Vorgehen wurde immer zu zweit, als Trupp, geübt.
Das Verhalten bei einem Flash-Over wurde auch geübt. Foto: Kristina Heine
An der fünften Station wurden der Seitenkriechgang und das Verhalten bei einem plötzlich auftretenden Flash-Over von den Kameradinnen und Kameraden geübt. Dabei muss sich seitlich, auf Knien, fortbewegt werden. Sobald der Ausbilder Flash-Over sagte, musste der zweite Kamerad den ersten nach hinten ziehen. Hierbei wurde deutlich, dass der Seitenkriechgang eine wichtige Rolle spielt. Mit Hilfe einer Gaslanze wurde den Teilnehmern eine Brandbekämpfung bei Gasbränden simuliert. Die Teilnehmer mussten sich mittels Hohlstrahlrohr ganz langsam voran arbeiten. In diesem Fall muss bei dem Hohlstrahlrohr die Einstellung auf Sprühstrahl stehen umso das Feuer in sich einzufangen. Es wurde außerdem geübt, wie man in solch einem Fall auch eine darunter liegende Person oder Gasflasche retten bzw. bergen kann.
Zwei Sonderstationen
An zwei Sonderstationen wurde unter anderem die hydraulische Ventilation mittels Hohlstrahlrohr aus einem Fenster heraus und eine effektive Brandbekämpfung mit Schaum gezeigt. Bei der hydraulischen Ventilation wird ein Hohlstrahlrohr mit Sprühstrahl aus einem Fenster gehalten. Der Rauch kann durch den Kamineffekt und der Belüftung hierbei gut abziehen. Von den Kameradinnen und Kameraden wurden durchweg positive Fazits getroffen. „Eine gute Ausbildung für uns PA-Träger“, „Diese Ausbildung macht sehr viel Spaß und ist sehr lehrreich“.
Die acht Ausbilder aus Wolfenbüttel haben sich schon im letzten Jahr mit den anderen Samtgemeinden zusammengeschlossen, um auf freiwilliger Basis andere Feuerwehren bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Hierbei kann das Thema ganz auf die individuellen Bedürfnisse und Ausbildungswünsche abgestimmt werden. Interessierte Feuerwehren können sich bei Uwe Frobart melden. Das Ausbildungsteam unterstützt gerne mit ihrem breiten und umfangreichen Angebot.
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