Wolfenbüttel. Selbstbewusstsein und Understatement kennzeichnen die neuen Trendlooks des Wolfenbütteler Friseurhandwerks.
Am Mittwoch stellte das Frisurenteam der Innung, nach der Begrüßung durch Obermeisterin Ruth Goertz-Heuter, die neuen Schnitte in der Palmerie im Asse-Sport-Center vor. Zu sehen gab es nicht nur die Frisuren, es wurde auch gezeigt, wie sie entstehen. Ebenso vorgeführt wurde der Weg zum perfekten Make-Up. Raffinierte Schnitte - facettenreiche Stylings - unaufgeregt inszeniert, so gewappnet kann der Winter ruhig kommen. Der Sommer ist die Zeit der Leichtigkeit, einer gewissen Unbeschwertheit und Experimentierfreudigkeit - auch modisch gesehen. Und der Herbst? Herbst und Winter stehen dem Sommer in nichts nach. Im Gegenteil, sie bereichern ihn lediglich um gewichtige Facetten wie Bodenständigkeit, Unaufgeregtheit und einen Hauch von Reife. Das spiegelt auch die Mode wieder: Darf es im Sommer bunt und ein wenig exaltiert zugehen, gibt sich die kalte Jahreszeit ungleich leiser und eleganter. Und so legen die Frisuren für die kommende Saison den Fokus denn auch auf Natürlichkeit und Subtilität. Dass die Looks dabei dennoch frisch und dynamisch anmuten, ist das Ergebnis sich stetig verfeinernder Schnitttechniken, die aus der Struktur heraus Lebendigkeit schaffen und äußerst wandelbare Stylings erlauben. So schaffen beispielsweise einzelne, pointiert gesetzte Kürzungen am Hinterkopf die Grundlage für nachhaltigen Volumenaufbau, während die Mikro-Cut Technik welligen Strukturen zu noch mehr Sprungkraft und Plastizität verhilft. Nahezu von der modischen Bühne verbannt ist der Undercut, bevorzugt werden nun längere, wenngleich sauber geschnittene Konturen.
Damentrends
In dieser Saison dominieren Kurzhaarschnitte das Modegeschehen und offenbaren einen Sex Appeal der erwachsenen Art: Entweder stark gestuft und mit viel Struktur wie beim modernisierten Pixie-Cut oder kompakt gehalten und mit grafischen Akzenten für einen avantgardistischen Short Cut. Fedrige Elemente sorgen für tolle Kontraste mit Soft-Effekt und warme, dezente Nuancen wie sattes Mittelbraun und Kupferrot greifen die natürliche Farbenpracht des Herbstes auf. Auch ein Trend: Extensions wie die neuen Hairstripes, die dank visionärer Beschaffenheit und optimierter Tape-Verfahren absolut natürlich anmuten und mit dem Eigenhaar verschmelzen.
Herrentrends
Auch die Männermode wartet in der kommenden Saison mit eher vollen Texturen auf, die Dynamik und Wandelbarkeit ausstrahlen. Quintessenz ist stets eine komplexe Schnitttechnik, die die individuelle Beschaffenheit des Haares berücksichtigt und ihm so natürlich anmutende Bewegung verleiht. Für den Schuss Erdung bei nahezu allen Trendfrisuren der Saison sorgt der Scheitel: als „Ordnungsmarker" und Statement in einem - selbst bei Locken, die Männer nun selbstbewusst und voller Stolz präsentieren. Und wie bei den Damen orientieren sich die Farbveredelungen an warmen, dezenten Nuancen wie Mittelbraun und dunklem Karamellblond.
Shorty
[image=119834 alignleft]Mädchenhaft und selbstbewusst, ausdrucksstark und sehr verführerisch! Die neuen Short Cuts beweisen endgültig, dass kurzes Haar und Sex Appeal sich nicht gegenseitig ausschließen. Bester Beweis: Hollywood-Star und Oscargewinnerin Anne Hathaway, die mit ihrem Pixie zur neuen Stilikone avancierte. Insgesamt gut durchgestuft und zur Stirnpartie hin stimmig gesclict, überzeugt der Look durch seine starke Struktur. Die Konturen bleiben dabei voller, der Hinterkopf betont länger - was die Gesamttextur softet. Mit aufgestellter, nach vorne frisierter Stirnpartie wird aus dem eleganten Short Cut ein progressiver Edel-Punk Look. Den bevorzugt aktuell auch Miley Cyrus - aufregendster Neuzugang in Hollywoods Kurzhaar-Damenriege. Zusätzliche Leuchtkraft erhält das Haar durch eine Colortechnik in kalten und warmen Brauntönen, die nahezu unsichtbar ineinander verschmelzen. So entstehen lebendige Reflexe wie Mutter Natur sie nicht besser hätte kreieren können.
Explizit
Dieser Cut gibt sich avantgardistisch, indem er mit der gängigen Formensprache bricht und neue Perspektiven schafft. Das verdankt er seiner insgesamt runden, kompakten Form, die durch die schräge, in V-Form geschnittene Ponypartie aber wirkungsvoll aufgebrochen wird und somit für einen grafischen Effekt sorgt. Die satte Farbgebung aus Kupfergold und Blond mutet monochrom an, basiert aber auf feinsten Schattierungen, die für noch mehr Leuchtkraft sorgen. Kleine Reminiszenz an Meg Ryan: ihr legendärer Wuschellook verzaubert auch heute noch. Mithilfe von Mattprodukten wird die Textur kunstvoll aufgerissen, dabei werden die Spitzen nach außen gestylt. Der Scheitel fällt wie zufällig und gibt so den Extrakick Frische und Dynamik. Perfekte Ergänzung: das Farbspiel aus Kupfergold und Blond mit tiefer gefärbten Ansätzen und Konturen zu helleren Längen. Dabei wird vom Wirbel aus sichelförmig in Kupfer- bzw. Goldblond coloriert.
Bobmania
[image=119831 alignright]Das fragen sich wohl jeden Tag einige hunderttausend Frauen. Denn der kinnlange Schnitt, mal mit, mal ohne Pony, gehört zu den beliebtesten Cuts der Welt. Schon Cleopatra soll ihn getragen haben, Vidal Sassoon erfand ihn neu, und spätestens seit Uma Thurman ihn in Pulp Fiction trug, gilt er als unangefochtener Kult. Die Variante 2.13 präsentiert sich in der Long-Version, ist im unteren Bereich soft gestuft und in den Spitzen effiliert, um einen fedrigen Appeal zu erzeugen. Abgerundet wird die Komposition vom grandiosen Dégradé-Farbverlauf aus sattem Braun am Ansatz und helleren, rötlich schimmernden Spitzen. Für den üppigen Wasserwellen-Look wird das Haar seitlich in Reihen unterteilt, die dann - Passé für Passé - jeweils nach innen, und in der Folgereihe nach außen, eingedreht werden. Durch diese alternierende Wickeltechnik entsteht eine sehr plastische, ultraglamouröse Wellenstruktur, die zudem äußerst haltbar ist. So entsteht eine traumschöne, moderne Variante der Wasserwelle.
Extended
Die neue Generation von Extensions überzeugt auch Skeptikerinnen. Dank der neuen Hairstripes und des optimierten Tape-Verfahrens verschmelzen sie geradezu mit dem eigenen Haar. Und fühlen sich so originär und absolut natürlich an. Reicht hier der Basisschnitt, der in 1980'er Manier stark durchgestuft wurde und mit kurz gehaltenem Oberkopf zur Wirbelpartie hin länger wird, nur bis knapp zur Schulter, generieren die Extensions Länge und eine perfekte Silhouette. Eingesetzt werden sie auf Höhe der Hutlinie und werden dann dem Grundschnitt angepasst. Bei diesem Look standen die Pop-Ikonen der 80'er Pate, wenngleich die Neuinterpretation sleeker und eleganter daherkommt. Per Rundbürste wird am Oberkopf Volumen eingefönt, der Pony kompakt nach innen gearbeitet und die Längen erhalten dank großen Wicklern eine leichte Wellenstruktur. Das Ergebnis: ein wunderbar femininer Look, der besonders abendtauglich ist.
Make-up: Ein Hauch von nichts
Ein Hauch von Nichts oder doch lieber ein glamouröses Make-up im Stil der Fifties? In diesem Herbst/Winter geht beides! Generell geht der Trend zu eleganten Katzenaugen, mal in leuchtendem Grün oder Petrol, mal in klassischem Schwarz. Damit wird der Eyeliner jetzt zum wichtigsten Beauty-Utensil, gerne auch in Komplementärtönen, die die eigene Augenfarbe dann umso wirkungsvoller betonen. Ob Schwalbenschwanz à la Kate Moss, mandelförmig oder - ganz neu - am Lidende ausgespart: Der Lidstrich ist das modische Statement der Saison. Und dazu noch ein echtes Zaubermittel, denn er kann nicht nur die Augenform dramatisch verändern, sondern mithin auch gleich die ganze Ausstrahlung der Trägerin. Ebenfalls angesagt: Lippen in kräftigen Pink- und Rottönen wie Fuchsia und Tomate. Hier kommt es auf die richtige Technik an, um den Mund gekonnt zu inszenieren. Dazu werden die Lippen zunächst mit hellem Concealer grundiert, was die perfekte Basis für ein haltbares Ergebnis liefert. Im Anschluss wird der Lipliner an der Oberlippe von außen nach innen und an der Unterlippe von innen nach außen aufgetragen, wodurch der Mund einen natürlichen Schwung erhält, indem die Mundwinkel optisch angehoben werden. Dann wird der Liner mit dem Pinsel sanft nach innen verblendet, erst dann wird ebenfalls mit dem Pinsel die Farbe aufgetragen. Beim herbstlichen Nude-Make-up stehen Smokey Eyes in hellem Braun im Vordergrund, der Wimpernkranz wird mit braunem Kajal subtil verdichtet, die Wimpern selbst werden aber nur zurückhaltend getuscht. Die Rougierung bleibt ebenfalls dezent und dient nur der Betonung der Wangenknochen, Lippen sind matt in Beige- oder Pfirsichtönen gehalten, wobei Gloss höchstens als Minihighlighter mittig appliziert wird.
Gentleman
[image=119836 alignleft]Cary Grant, William Holden, Gregory Peck: Sie standen für den Gentleman-Glam der goldenen Hollywood-Ära. Ihr Markenzeichen: elegante Scheitelfrisuren mit allgemein zurückfrisierten Seitenpartien. Hauptzutat bleibt der tiefe Seitenscheitel, einen modernen Twist erhält der trapezförmig geschnittene Cut durch eine längere Oberkopfpartie, die über Stand und Fülle verfügt. Der Basiscut bleibt relativ gleichförmig, die Übergänge sind folglich fließend und insgesamt weich. Erst beim Personalisieren werden Höhen und Tiefen eingearbeitet, die dann für subtile Unruhe und einen modernen Appeal sorgen.Mit Mattprodukten aufgestelltem Oberkopf und abstehenden Spitzen wird der Gentleman zum Luxusrebellen. Der Scheitel ist hier nur noch angedeutet, stattdessen liegt der Fokus auf Dynamik und Nonchalance. Ein dynamischer, frischer Look, der durch das dunkle Karamellblond absolut natürlich anmutet.
Soft-Rock
[image=119830 alignright]Statt harter, viriler Cuts sind gerade bei Herren der jüngeren Generation softe, dynamische Looks gefragt, die natürlich anmuten und dabei wandelbar sind. So wie bei diesem Schnitt, der dank gezielt eingearbeiteter Unruhe eine lebendige Textur erzeugt und dank seiner Kompaktheit jugendlich wirkt. Die volle Textur am Oberkopf sowie natürliches Volumen am Hinterkopf und den Seiten geben dem Look Tiefe und Dynamik. Eine Farbveredelung in warmem Mittelbraun, hier perfekt auf Augen und Teint abgestimmt, verstärkt diesen Charakter. Locker zurückfrisiert und mit minimal ins Gesicht fallender Seitenpartie wird der Look businesstauglich. Dank klassischem Seitenscheitel und lockerer Textur wird der Look ruhiger und ein wenig erwachsener. Eine Farbveredlung in sattem Mittelbraun gibt zusätzliche Tiefe. Aber keine Sorge, die kokett in die Stirn fallende Seitensträhne verrät, dass Sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören.
Verlockend
Bei Frauen werden Locken allgemein als schön und ultraweiblich wahrgenommen, Männer haben in dieser Hinsicht jedoch häufig das Nachsehen. Und verstecken ihre wellige Pracht. Doch in der anstehenden Saison darf auch Mann verlockend sein; vorausgesetzt, der richtige Schnitt und ein entsprechendes Styling setzen Locken und Wellen ins richtige Licht. Unter Einsatz der neuen Mikro-Cut Technik sowie alternierend geschnittenen Bahnen am Hinterkopf erhalten Lockenköpfe nie gekannte Struktur und Plastizität. Dekadensprung: Mit glättenden Stylingprodukten wird aus dem 70'er Rockstar-Look ein echter Fifties-Rockabilly. Zurückfrisiert und mit leichter Tolle versehen, zeigt der Cut sein volles Wandlungspotenzial. Das Mittelblond wurde dabei im inneren Bereich mit leichten Highlights aufgefrischt.
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