"Abwechslungsreich", war die spontane Antwort von Polizei-Dienstschichtleiter Bernd Schuchardt, auf unsere Frage, wie denn die Silvesternacht so war. "Es war nicht anders, als die letzten Jahre." Dabei hatten Polizei, Feuerwehr und die Notaufnahme des städtischen Klinikums alle Hände voll zu tun: "Hier war die Hölle los, aber glücklicherweise nichts Dramatisches dabei", sagte Sonja Ahrensfeld vom Klinikum Wolfenbüttel.
In Klein Denkte vereitelte am Silvesterabend eine 18-jährige junge Frau einen Überfall von drei Männern mit einem gezielten Schienbeintritt (Bericht hier), in Weddel brannte aus bislang ungeklärter Ursache eine Wohnung (Bericht hier) und auch sonst war wieder einiges los in Stadt und Landkreis: Eine Robin Wood-Aktion an der Asse, Containerbrände, angezündete Autos und Körperverletzungen - alle Einzelberichte, je nach Interessenlage, findet der geneigte Leser unter den jeweiligen Rubriken...
“Rutsch gut rein!”
[image=5e1764c5785549ede64cce53]„Frohes Neues!“ „Rutsch gut rein!“ „Kann nur besser werden“ – wie oft haben Sie diese Wünsche in den vergangenen Tagen gehört und werden es noch die nächsten zwei, drei Wochen tun? Und Hand auf‘s Herz: Wissen Sie noch, wer Ihnen das alles gewünscht hat? Können Sie gar jeden aufzählen, dem Sie das zugesprochen haben?
SMS, Email, What‘sApp, Facebook und sogar persönlich – bei so vielen guten Wünschen kann 2012 nur ein Superjahr werden. Falls jemand zu wenig abbekommen hat, ich könnte Ihnen gern noch welche übertragen, für mich reicht‘s allemal.
Rund 110 Millionen Euro haben die Deutschen dafür ausgegeben, um mit lautem Knall die bösen Geister aus 2011 zu vertreiben. Wer mit Aberglaube nicht viel am Hut hat, wird mit dem Feuerwerk das neue Jahr begrüßt haben. Und wer sich gar keine Gedanken darüber macht, wird‘s ja wohl wenigstens irgendwie geil finden. Warum sonst standen tatsächlich morgens um 5 die ersten Konsumenten vor Böller-Sonderverkaufsständen, um die besten abzubekommen?
110 Millionen, die dafür sorgen könnten, dass es manchem so gehen könnte, wie man es wünscht.
Ehe Sie meine Gedanken auf eine falsche Spur führen – es ist natürlich naiv und milchmädchenhaft, so zu rechnen und ich gönne jedem sein Vergnügen bis spät in die Nacht, auch wenn jemand - wie ich eben im Chat erfahre - neben einer Frau aufwacht, deren Namen er nicht mehr weiß. Im Rausch das alte Jahr vergessen wollen und berauschend das Neue beginnen – schwups, da sind sie dahin, die Neujahrsvorsätze. Sie werden wie ein Gaul alljährlich gesattelt, aber nur selten geritten.
Und die Uhr tickt weiter
Ich freue mich über jeden Neujahrsgruß, zumindest über die ernst gemeinten und wenigstens persönlich formulierten. In Zeiten von SMS-Flatrate können die anderen - ehrlich gesagt - auch ein wenig auf den inzwischen leeren Weihnachtssack gehen. Aber so lieb und innig und aus vollem Herzen ein Wunsch auch ausgesprochen werden kann: Er hat keinen, aber auch keinen, nicht mal einen klitzekleinen Einfluss auf das, was mir tatsächlich widerfahren wird, was „das neue Jahr“ so bringt. Und egal, wie viele Euro wir in die Luft schießen, noch einmal innehalten, auf‘s Jahr zurück schauen, Resümee ziehen, vielleicht gar eine Neujahrsandacht hören; den Sekundenzeiger kümmert‘s nicht. Er tickt einfach weiter…, tick, tack, tick, tack – so wie er es 2011 gemacht hat, das gesamte Jahr, und 2010, 2009, 2008… und: vielleicht auch 2012. Wir können nur nach hinten schauen und wissen nicht einmal, was die nächste Sekunde bringt.
Wohl ab 7. Januar in Wolfenbüttel: David gegen Goliath
Es ist die Zeit der Jahresrückblicke, auch in den Medien. Übereinstimmend stellen sie fest, dass es besonders intensiv war mit historischen Ereignissen – mit dem arabischen Frühling, mit Fukushima, einem grünen Ministerpräsidenten, dem Tod Bin Ladens und einen Bundespräsidenten, der sich durch einen Kredit seinen eigenen verspielt.
Auch die Region Wolfenbüttel hatte ihre Geschichten, die wir als "WolfenbüttelHeute.de" seit August mit einer täglichen neuen Online-Ausgabe begleiten. Tagesaktuall und häufig schneller als die anderen. So schnell, dass man sich dort offenbar getrieben fühlt und vielleicht deshalb ab dem 7. Januar die "Wolfenbütteler Zeitung" als lokale Online-Zeitung neu etablieren will. Der regionale Zeitungsverlag, einer großen Mediengruppe zugehörig, gegen WolfenbüttelHeute.de. Der große Goliath gegen den kleinen David. Wir freuen uns, denn Wettbewerb belebt das Geschäft. Die erste Abmahnung und auch eine gerichtliche Verfügung gegen uns (WolfenbüttelHeute.de berichtete), haben wir schon als Ritterschlag empfunden...
Geschichte und Geschichten schreiben, das ist unser Auftrag und Sie helfen uns dabei – seit August bis jetzt bereits über 4.000 Mal. Von anfangs gut 300 Zugriffen täglich sind es inzwischen bis zu 1.500 am Tag und es werden immer mehr. Dafür, für Ihre Treue und Ihren Zuspruch, möchte ich mich persönlich bedanken. Ohne gut vorbereitete und recherchierte Presseinformationen wäre dieser Umfang in einer quasi „Ein-Mann-Redaktion“ gar nicht möglich bei gut 30 bis 40 Artikeln täglich - deshalb auch den Pressereferenten und Pressesprechern vielen Dank.
Wir eben auf der Sonnenseite des Lebens
Last und bei Weitem not least ist alles nur möglich, weil uns Werbekunden unterstützen und, so hoffen und wissen wir, selbst davon profitieren. Kunden wissen sehr wohl zu erkennen und zu unterscheiden, wer mit der Zeit geht und Impulse setzt, während sich andere fragen, ob sich Internet tatsächlich durchsetzen wird.
Sie gehören als LeserIn dieser Zeilen eindeutig zu denen, die sich durchgesetzt haben. Sie gehören ganz automatisch zu den Gewinnern auf der Sonnenseite des Lebens. Sie haben einen Computer, damit automatisch Strom und ein Dach über dem Kopf. Sehr wahrscheinlich haben Sie eine Heizung und fließend Wasser, einen gefüllten Kühlschrank und vielleicht, so hoffe ich, sind Sie sogar gesund. Googlen Sie doch mal, wer das alles nicht ist und hat und staunen Sie auf‘s Neue.
Betrachten Sie Ihre Neujahrswünsche anschließend mal aus dieser Perspektive – dabei müssen Sie gar nicht erst an Afrika oder die Not in Asien denken. Vielleicht ist es ihr direkter Nachbar oder die Frau an der Kasse oder das vernachlässigte Kind im Innenhof, denen es mit einem freundlichen Lächeln in Ihrem Gesicht schon viel besser geht. „Carpe Diem“ – ein genau so ausgelutschter Spruch wie „Guten Rutsch!“ – aber nur der macht Sinn. Bill Gates hat ihn einst mit „where do you want to go today“ definiert: Jeden Tag aufs Neue erleben und die Chancen nutzen, die Ihnen das Hier und Jetzt bietet. 2012 mag dann ruhig kommen.
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