Wolfenbüttel. Am späten Freitagabend gelang es einer Krähe in das E-Center an der Schweigerstraße zu fliegen, berichtet die Feuerwehr Wolfenbüttel. Ob das beabsichtigt war oder sie sich nur verflogen hatte, bleibt das Geheimnis des Vogels. Einige Mitarbeiter versuchten, die Krähe aus dem Markt zu bekommen. Aufgrund der Schnelligkeit und Intelligenz des Tieres ein schweres Unterfangen.
Daher wandten sie sich an die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel. Zu dem Zeitpunkt waren Mitglieder der Gruppe 2/1 gerade mit der Bootsausbildung beschäftigt. Ein Teil fahrend mit dem Boot auf der Oker, der andere Teil unterwegs mit einem Löschgruppenfahrzeug, Bootsanhänger und der Drehleiter. Eine komplett ungewöhnliche Situation - eine Krähe im Laden und die Feuerwehr rückt mit Bootsanhänger und Drehleiter an.
Die zündende Idee
Eine Feuerwehrfrau und fünf Feuerwehrmänner leisteten fortan sportliche Arbeit und hasteten der Krähe hinterher, die stets ein paar Meter flog und dann auf Leitungen der Sprinkleranlage Platz nahm. An ein Herankommen war aufgrund der Deckenhöhe nicht zu denken. So beschränkten sich die Feuerwehrleute darauf, die Krähe in Richtung der Ausgänge zu treiben. Immer hoffend, sie findet den Weg hinaus. Die Überlegung, die Beleuchtung des Ladens auszuschalten, war dann die zündende Idee – die Krähe flatterte in Richtung des Ausganges. Allerdings nahm sie dann Platz unterhalb einer Dachluke, die sich nur in Kombination mit der Brandmeldeanlage hätte öffnen lassen. Auch wenn die fachkundige Hilfe bereits vor Ort gewesen war, gerettet worden wäre die Krähe dadurch vermutlich nicht.
Die Feuerwehrleute Nicole Stein und Carsten Schlinker während der Krähen-Rettung. An ein Herankommen an das Tier war zunächst nicht zu denken, saß es doch stets auf den Rohren der Sprinkleranlage.">
Die Feuerwehrleute Nicole Stein und Carsten Schlinker während der Krähen-Rettung. An ein Herankommen an das Tier war zunächst nicht zu denken, saß es doch stets auf den Rohren der Sprinkleranlage. Foto:
Die Feuerwehrleute Nicole Stein und Carsten Schlinker während der Krähen-Rettung. An ein Herankommen an das Tier war zunächst nicht zu denken, saß es doch stets auf den Rohren der Sprinkleranlage. Foto:
Unverletzte Rückkehr in die Freiheit
Mit einer Steckleiter gelangten die Einsatzkräfte dann immerhin zu ihr, sie wehrte sich jedoch konsequent mit ihrem Schnabel. Und so blieb den Feuerwehrleuten nur, sich kritisch von dem Vogel beäugen zu lassen. Doch die Rettung nahte in Gestalt von Tierarzt Dr. Jürgen Brinkmeier aus Wolfenbüttel - er schaffte es mit viel Geschick und Sachverstand, den lautstark protestierenden Krähenvogel zu schnappen. Auf dem Boden der Tatsachen zurück, gab es für die Krähe eine Untersuchung und Übernachtung in der Tierarztpraxis hinzu. Am Sonnabend flog der Vogel dann in die Freiheit zurück - unverletzt.
Der Freitagabend war offenbar geprägt von ungewöhnlichen Einsätzen, denn später galt es für die Gruppe 2/1 zum Stadtgraben auszurücken. Dort lag eine Baustellenabsperrung und eine Bautoilette im Wasser und wartete auf die Rettung. Das übernahmen die Feuerwehrleute, indem sie alles an Land zogen. Auch hier ein glückliches Ende.
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