Gemischte Gruppen der Feuerwehr probten den Ernstfall


Mehrere Feuerwehrleute während der Rettungsaktion am Kieshaufen. Es galt mit Schaufeln
und Lanzen einen aufgeschütteten Haufen Kies zu durchsuchen. Foto: Tobias Stein/Philipp Meyer
Mehrere Feuerwehrleute während der Rettungsaktion am Kieshaufen. Es galt mit Schaufeln und Lanzen einen aufgeschütteten Haufen Kies zu durchsuchen. Foto: Tobias Stein/Philipp Meyer | Foto: Tobias Stein/Philipp Meyer

Wolfenbüttel. An Bord von drei Einsatzwagen befinden sich Frauen und Männer der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel. Ihre Aufgabe kennen sie noch nicht. Im Rahmen eines Übungsdienstes des zweiten Zuges galt es am vergangenen Freitag drei Notfälle abzuarbeiten. Das geht aus einer Pressemitteilung der Feuerwehr Wolfenbüttel hervor.


Die Besonderheit: die drei Gruppen, die zeitgleich agierten, waren bunt zusammengewürfelt. Geführt wurden sie von einem nicht als Gruppenführer ausgebildeten Feuerwehrangehörigen und nach rund 20 Minuten wurden die Szenarien getauscht. Im Ernstfall eine ziemlich ungünstige Situation, während dieser Übung jedoch so gewollt.

„Wir haben die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen ausgelost, genauso wie die Funktion des Gruppenführers“, erklärte Zugführer Tobias Hecht. Hecht hatte sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Matthias Hartlich die Aufgaben ausgedacht. „Erschwerend hinzukommt, dass es sich bei den Szenarien um Lagen handelte, die so glücklicherweise im Ernstfall nicht oft vorkommen“, berichtete Zugführer Hecht weiter. Die Übungen fanden auf dem Gelände des Wolfenbütteler Gartenbaubetriebs Klingenberg statt.

Drei Stationen zu bewältigen


An einer Station galt es, einen unter Kies verschütteten Menschen zu finden und zu retten. Zusätzlichen Stress löste der Hinweis aus, es handele sich dabei um ein Kind. Die zweite Station sah es vor, dem kläglichen Miauen aus einem Rohr auf den Grund zu gehen. An der dritten Übungsstation befand sich ein Mitarbeiter der Firma in einer sehr unglücklichen Situation: Er war unter einem Container eingeklemmt und nur mit Hebeausrüstung der Feuerwehr zu retten.

Zunächst war jedoch die Technik gefragt, denn mit dieser sorgten die Feuerwehrleute für die notwendige Helligkeit auf dem weitläufigen Firmengelände. Zum Einsatz kamen die Lichtmasten des Rüstwagens (RW) und des Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF) sowie zusätzliche Stative mit Lampen. „Wir haben mit den beiden, für derartige Lagen vorgesehenen Fahrzeugen, alles dabei“, informierte stellvertretender Zugführer Matthias Hartlich. Und so „plünderte“ die Mannschaft die beiden Fahrzeuge regelrecht – je nachdem, was sie gerade für notwendig erachteten.

Zufriedenstellendes Ergebnis


„Die als Gruppenführer ausgelosten Feuerwehrleute sollen mit ihrem Team die Lagen selbständig abarbeiten. Hierzu steht ihnen die Ausrüstung von allen drei Einsatzfahrzeugen zur Verfügung, aber auch nur die Mannschaft, die zur Gruppe gehörte“, sagte Hecht. Während eine Gruppe mit langen Lanzen im aufgeschütteten Kies stocherte, um so den Verschütteten zu finden, galt es für ein weiteres Team mit Muskelkraft nach der Katze zu graben – das Rohr musste freigelegt werden. Team drei hob derweil den Container an, um an den Mitarbeiter der Firma heranzukommen. Alle „Opfer“ wurden übrigens von Puppen dargestellt.

Hartlich zog zum Abschluss Bilanz: „Trotz bunt gemischter Truppen und ungewöhnlichem Einsatzszenario befriedigend abgearbeitet“. Hecht ergänzte: „Vielen Dank an die Firma Klingenberg für die die Unterstützung“. Der Ernst des Lebens rief jedoch auch in dieser Situation, löste doch eine Brandmeldeanlage in Wolfenbüttel aus, woraufhin das Tanklöschfahrzeug (TLF) abrücken musste.



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