Ein Wissenschaftler-Team der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist derzeit mit Experten des französischen Instituts für Meeresforschung (Ifremer) vor der marokkanischen Küste zwischen Agadir und Safi auf einer Schiffsexpedition. Ziel des Gemeinschaftsprojektes „MIRROR“ ist es, herauszufinden, wie und wo vor rund 180 Millionen Jahren Kanada und Nordafrika auseinander gebrochen sind und welche Kohlenwasserstoffpotenziale die Region bietet, so BGR-Experte Dr. Michael Schnabel.
[image=44733]Mit den Informationen wollen die Wissenschaftler ihre bereits vorhandenen Datensätze zur Öffnungsgeschichte des Atlantiks erweitern und sich einen besseren Überblick über die Salzstrukturen und damit verbundene Erdölvorkommen verschaffen.
Die deutsch-französische Expedition ist in zwei Fahrtabschnitte unterteilt. Während der ersten Fahrt hatte das französische Team die Federführung auf dem Forschungsschiff L’ATALANTE. Dabei haben die Forscher entlang des Kontinentrandes in Abständen von fünf bis zehn nautischen Meilen und in Meerestiefen von bis zu vier Kilometern empfindliche Schallaufnehmer am Meeresboden ausgelegt und akustische Signale ausgesendet.
Bei der jetzt laufenden zweiten Fahrt sind die BGR-Wissenschaftler hauptverantwortlich für den Verlauf der Expedition. Im Mittelpunkt steht die Durchleuchtung des Meeresbodens mit Schallwellen und einem geschleppten 4 km langen Messkabel. „Die Datenqualität ist sehr gut, obwohl überwiegend kräftiger Wind und starker Seegang auf die empfindlichen Sensoren einwirken“, berichtet Geophysiker Martin Block direkt vom Schiff. Mit Hilfe ihrer Forschungsergebnisse können die Meereswissenschaftler nach ihrer Rückkehr geologische Karten und räumliche Modelle vom erfassten Untergrund vor der marokkanischen Küste entwickeln sowie Rückschlüsse auf mögliche Rohstoffvorkommen ziehen.
Neben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und dem Institut français de recherche pour l’exploitation de la mer (Ifremer), ist die marokkanische Université Chouaïb Doukkali in El-Jadida an dem Projekt beteiligt. Zwischen den Institutionen besteht ein reger wissenschaftlicher Austausch, der in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Die Zusammenarbeit bietet die einmalige Gelegenheit mit den Kooperationspartnern große geowissenschaftliche Datenmengen über die Entstehung des Atlantiks auszutauschen und dadurch Forschung und Entwicklung voranzutreiben.
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