Gespräch mit dem Rat der Konföderation evangelischer Kirchen




[image=5e1764d1785549ede64cd0e7]Die Niedersächsische Landesregierung ist heute in Hannover zu einem Gespräch mit Mitgliedern und weiteren Vertretern des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen zusammengekommen.

Begegnungen dieser Art finden regelmäßig alle zwei Jahre statt. Die Konföderation ist nach dem Loccumer Vertrag von 1955 Ansprechpartner des Landes Niedersachsen und vertritt die gemeinsamen Anliegen der evangelischen Kirchen gegenüber dem Land Niedersachsen.

Auf Wunsch der Konföderation stand bei dem diesjährigen Treffen das Generalthema „Auswirkungen des demografischen Wandels auf die evangelischen Kirchen und mögliche Reaktionen darauf am Beispiel der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig und der evangelisch-lutherischen Kirche Oldenburg“ im Mittelpunkt der Erörterungen. Am Beispiel der frühkindlichen Bildung und des Ehrenamts in ländlichen Regionen wurde besprochen, in welcher Weise gerade auch die kirchlichen Strukturen von dem Prozess des demografischen Wandels betroffen sind.

Ministerpräsident David McAllister dankte dem Ratsvorsitzenden, dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister, für das von der Konföderation gewählte Thema. Der demografische Wandel beeinflusse alle gesellschaftspolitischen Handlungsfelder und damit auch die Kirchen. Der von der Landesregierung zu diesem Thema kürzlich angestoßene Dialogprozess gelte daher selbstverständlich auch für die Konföderation.

Der Ministerpräsident sagte: „Die Niedersächsische Landesregierung hat die Herausforderung des steigenden Bedarfs an Fachkräften für Kindertageseinrichtungen besonders im Blick. Vorrangiges Ziel der Landesregierung ist es, den Einstellungsbedarf auch zukünftig mit bestmöglich ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern zu decken. Um zukünftig noch mehr junge Menschen für den Beruf zu gewinnen, informieren die berufsbildenden Schulen regelmäßig über das Berufsbild und die sich daraus ergebenden beruflichen Perspektiven. Mit dem Angebot des Ausbildungsmoduls Sozialpädagogik werden ab dem nächsten Schuljahr zudem alle Schülerinnen und Schüler an Real- und Oberschulen angesprochen. Seit diesem Schuljahr eröffnet Niedersachsen den am Erzieherberuf interessierten jungen Menschen, die eine Ausbildung und Berufserfahrung haben, neue Ausbildungschancen. Seit 2010 werden in Niedersachsen frühpädagogische Bachelorstudiengänge für Erzieherinnen und Erzieher angeboten.

Des Weiteren unterstützt das Land Niedersachsen seit Jahren Bemühungen, die Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder zu verbessern – durch intensive Maßnahmen im Bereich der vorschulischen Sprachförderung und durch die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Kindergarten im Rahmen des landesweiten Projektes ‚Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule’ und dem bevorstehenden Folgeprojekt ‚Kindertageseinrichtung und Grundschule unter einem Dach’.“

Der Vorsitzende des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Landesbischof Ralf Meister, hob im Anschluss an das Gespräch hervor:

„Als Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen sehen wir wie alle gesellschaftlichen Akteure die Verantwortung, die der demografische Wandel uns stellt.

Wie lässt sich ein gesellschaftlicher Schrumpfungsprozess zum Wohle der Menschen begleiten?
Als Kirchen sind wir nah bei den Menschen und kennen das Land in seinen regionalen Ausdifferenzierungen gut. Stärker noch als andere gesellschaftliche Kräfte sind die Kirchen mit ihren Traditionen in der Geschichte dieser Regionen verwurzelt und wissen um die Langfristigkeit von Entwicklungen und Strukturen. In diesem Wissen um Kontinuität und Wandel, um Differenzierung und Vernetzung sehen wir eine Ressource, die wir in die Gestaltung des demografischen Wandels eintragen werden. Es gilt, Religion in diesen Prozessen als integrierenden gesellschaftlichen Faktor geltend zu machen und ihre identitätsstiftende Kraft weiter zu entfalten. Ein konkreter Beitrag ist das bleibende Engagement der Kirchen im Bereich der Bildung und in der Stärkung des Ehrenamtes.“


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