Getreideernte: Landwirte im Landkreis Wolfenbüttel müssen Geduld zeigen


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[image=5e1764ad785549ede64cc90c]Die diesjährige Getreideernte in unserer Region wird immer mehr zum Geduldsspiel. Eigentlich müssten die meisten Felder bereits geräumt sein, doch noch steht das Getreide vielerorts im Landkreis Wolfenbüttel auf dem Halm. Besonders vom Weizen, der als letztes eingefahren wird, ist bisher erst die Hälfte gedroschen worden.

Als Ursache für diese Verzögerung nennt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen das ungewöhnlich feuchte Wetter der vergangenen Tage und Wochen. Die kurzen regenfreien und warmen Phasen reichten bei Weitem nicht aus, um das Erntegut auf dem Feld ausreichend abtrocknen zu lassen. Trotzdem begonnene Erntearbeiten mussten immer wieder aufgrund des einsetzenden Regens abgebrochen werden.

Die Qualität des Erntegutes leidet stark unter dem nassen Wetter. Pilzbefall und Auswuchs, also das Keimen auf dem Halm, können die Folgen sein. Sie führen zu Abschlägen bei der Bezahlung. Außerdem muss feucht geerntetes Korn auf einen Wassergehalt von 14 Prozent getrocknet werden, damit es problemlos gelagert werden kann. Auch das kostet den Landwirt viel Geld: Eine Trocknung um vier Prozent, also von 18 auf 14 Prozent Feuchtigkeit, kostet etwa 17 Euro pro Tonne, das sind knapp ein Zehntel des derzeitigen Getreidepreises. Der liegt mit 180 Euro je Tonne in etwa auf Vorjahresniveau.

Auch das Thema Stroh macht zurzeit wenig Freude. Gute trockene Ware ist wegen des Wetters kaum einzufahren. Das Angebot ist – auch wegen der trockenheitsbedingt dünnen Bestände – knapp und für Käufer entsprechend teuer. Die Preise sind fast doppelt so hoch wie im letzten Jahr.

Durch die verzögerte Getreideernte verschiebt sich auch die nachfolgende Herbstbestellung immer weiter nach hinten. Ob das zu veränderten Anbauumfängen führt, weil zum Beispiel der Raps nicht zeitgerecht eingesät werden kann, ist zurzeit noch nicht absehbar.


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