Gewalt im Fußball: SPD fordert Prävention statt elektronischer Mätzchen




[image=54766]Zu den Überlegungen von Innenminister Schünemann, mithilfe von Gesichtsscannern bekannte Gewalttäter von Fußballstadien fernzuhalten, erklärt der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Karl-Heinz Hausmann:

„Innenminister Schünemann setzt mit seinem Vorstoß wieder auf elektronisches Spielzeug, anstatt die bereits erfolgreich laufenden Maßnahmen weiter zu unterstützen. Seit Jahren wird Prävention gegen Gewalt in den Stadien beispielsweise durch Fanprojekte erfolgreich betrieben. Diese Projekte verdienen eine weitere Begleitung und Förderung. Doch Herr Schünemann setzt eher auf technische Mätzchen, wie schon bei der glücklosen Polizeidrohne.

Der Innenminister lässt bei seinem Planspiel drei wichtige Fragen unbeantwortet. Wie ist die Aufnahme, Speicherung und der Abgleich biometrischer Daten von Besuchern eines Fußballspiels überhaupt datenschutzrechtlich zu bewerten? Ein ähnlicher Versuch beim Fußballklub Karlsruher SC wurde wegen rechtlicher Bedenken wieder abgeblasen. Und selbst wenn es datenschutzrechtlich zulässig sein sollte, wie soll die technische Infrastruktur beschaffen sein und wer soll das zahlen? Etwa die Sportvereine? Und drittens: Durch den Einsatz von Gesichtsscannern in den oberen Ligen würden die Gewalttäter lediglich in die unteren Spielklassen verdrängt. In anderen Bundesländern sind es längst nicht mehr die Spiele in den Profiligen, bei denen es zu gewalttätigen Zusammenstößen kommt. Das Phänomen betrifft inzwischen Viert-, Fünft- oder Sechstligisten.“


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Wolfenbüttel