Anlässlich seines 434. Geburtstags hängt seit heute das Gemälde von Herzog August dem Jüngeren (1579-1666) zu Braunschweig Lüneburg auf dem Totenbett im Arbeitszimmer des Bibliotheksdirektors, Helwig Schmidt-Glintzer, in der Bibliotheca Augusta.
Das Ölgemälde eines unbekannten Malers ist 103,3 mal 215,4 cm groß und zeigt den aufgebahrten Herzog August in einem talarartigen Mantel, dazu einen breiten Spitzenkragen. Auf dem schwarz verhängten Hintergrund ist eine goldene Inschrift, die in der Übersetzung lautet: „Pfand des Himmels, August, welchen die Deutschen, die Italiener, der Pole, der Franzose und der Iberer bewundern. Reich an Jahren und Ruhm fällt der Freund der Musen, der Gerechtigkeit, des Friedens nicht durch den zitternden Tod, sondern die Glieder durch den friedlichen Todesschlaf besiegt. Er ist vom Antlitz ein Mensch, aber vom Geist den Göttern der nächste.“
Herzog August d.J. (1579-1666) begründete den weltweiten Ruhm der nach ihm benannten Bibliothek zu Wolfenbüttel: Dieser gelehrte und gebildete, weitgereiste Herzog hatte von Kindesbeinen an Bücher gesammelt. Nachdem er sehr spät zur Regierung gelangt war, überführte er seine umfangreiche Bibliothek von Hitzacker 1643/44 nach Wolfenbüttel. Bei seinem Tode umfasste die Bibliothek rund 35.000 Bände mit 135.000 Titeln, eine unvergleichliche, auf universellen Sammelprinzipien aufgebaute Bibliothek, die den ganzen Reichtum der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literatur widerspiegelte.
Die Gemälde der Herzog August Bibliothek sind in dem kürzlich erschienenen Gemäldekatalog der Herzog August Bibliothek verzeichnet, der mit Unterstützung der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung (Braunschweig) gedruckt werden konnte.
Die Gemälde der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Bestandskatalog von Michael Wenzel unter Mitarbeit von Bärbel Matthey. Wolfenbütteler Forschungen Bd. 133. 2012. 592 S. mit ca. 456 Farbabb. ISBN: 978-3-447-06773-7. € 168,–
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