HAB-Werkstattgespräch: Briefwechsel von Johann Valentin Andreae




Wolfenbüttel. Stefania Salvadori wird am Donnerstag, 14. November 2013, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses in der Reihe der Werkstattgespräche das Projekt „Erschließung des Briefwechsels von Johann Valentin Andreae“ vorstellen.

Johann Valentin Andreae (1586-1654) war als Erbauungsschriftsteller, Prediger, christlicher Utopist, Kunstsammler, Naturforscher und Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft eine ungewöhnlich schillernde Figur unter den gelehrten Theologen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Seine handlungsorientierte und frömmigkeitszentrierte Theologie, seine Bestrebung zur Gründung einer societas christiana und seine später verleugnete grundlegende Beteiligung am Rosenkreuzertum gehören zu einer europaweiten Erneuerungsbewegung von weltlicher Kultur, geistlicher Literatur und modernen Wissenschaften. In dieser Hinsicht bildet sein Briefwechsel eine zentrale Quelle zur Kirchen-, Theologie-, Ideen- und Mentalitätsgeschichte der frühen Neuzeit.

Ziel des in der Herzog August Bibliothek angesiedelten Erschließungsprojektes ist es, alle überlieferten Briefe Andreaes – deren Gesamtzahl sich auf etwa 5300 Stücke beläuft – einzeln zu erschließen, die Dokumente zu digitalisieren, ein online abrufbares elektronisches Repertorium und ein gedrucktes Inventar zu erstellen. Das Projekt wird darüber hinaus einen substantiellen Beitrag zur internationalen Plattform Early Modern Letters Online leisten und dadurch den Briefwechsel von Johann Valentin Andreae der internationalen Forschung verfügbar machen.

Neben einer allgemeinen Projektvorstellung wird im Vortrag auf die Quellengrundlage, die methodischen Ansätze und die ersten Zwischenergebnisse eingegangen. Außerdem werden anhand ausgewählter Beispiele Überlegungen angestellt, inwiefern die Erschließung der Andreae-Korrespondenz Einblicke in die Kirchen- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ermöglichen kann.

Dr. Stefania Salvadori studierte Philosophie, Geschichte und Kirchengeschichte in Venedig und Zürich. Seit Oktober 2012 arbeitet sie am DFG-Forschungsprojekt „Erschließung des Briefwechsels von Johann Valentin Andreae (1586-1654)“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Philosophie des Humanismus und der Renaissance, Konfessionalisierung und religiöser Dissent im 16. und 17. Jahrhundert, Geschichte des Pietismus.

Gäste sind herzlich willkommen.

Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de


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