Handwerkskammer Braunschweig: "Erleichterungen bei Tachographenpflicht für Handwerker"


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Handwerker sollen künftig keine Fahrtenschreiber mehr in ihren Fahrzeugen mitführen müssen, wenn sie in einem Umkreis von 100 Kilometern um ihren Betriebssitz tätig werden. Das sieht ein Vorschlag der EU-Kommission vor.

„Der bestehende 50-Kilometer-Radius für Befreiungen von den Lenk- und Ruhezeiten würde somit verdoppelt. Das ist für viele Handwerksbetriebe ein echter Abbau von Bürokratie“, erklären Norbert Bünten und Otto Schlieckmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Besonders erfreut sind sie darüber, dass die EU-Kommission damit endlich einen Vorschlag umsetzen will, für den das Handwerk bereits 2009 den Preis für die beste Idee zum Bürokratieabbau erhalten hat.

Als Vorsitzender der hochrangigen EU-Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau hatte der ehemalige bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber den Vorschlag aufgegriffen und sich zusammen mit dem Handwerk für Erleichterungen bei der Tachographenpflicht eingesetzt. „Die gemeinsame Initiative zeigt nun Früchte. Wir haben lange auf diesen Erfolg hingearbeitet“, sagen Bünten und Schlieckmann.

Die sogenannte Handwerkerregelung ermöglicht Befreiungen von Bestimmungen über Lenkzeiten, Fahrtunterbrechungen und Ruhezeiten für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen, wenn ein Fahrer für seine Berufsausübung benötigtes Material, Ausrüstungen oder Maschinen befördert. Das Fahrzeug darf nur innerhalb des festgelegten Umkreises bewegt werden, für den Fahrer darf das Lenken nicht die Haupttätigkeit sein. Bünten und Schlieckmann: „Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen legen Handwerker weite Entfernungen zum Kunden oder zur Baustelle zurück und sind auch in den Metropolen tätig. Noch praxisgerechter wäre daher eine Ausweitung des Radius auf 150 Kilometer.“

Vor allem im Baugewerbe kämen auch schwerere Fahrzeuge zum Einsatz, weshalb die Gewichtsgrenze bei der Befreiungsregelung gestrichen werden sollte. Die Kammerhauptgeschäftsführer erwarten, dass sich die niedersächsischen Vertreter im Europäischen Parlament für entsprechende Erleichterungen des Handwerks bei der Tachographenpflicht einsetzen werden: „Die niedersächsischen Handwerkskammern haben alle ihre EU-Abgeordneten angeschrieben. Derartig konkret greifbare und umsetzbare Möglichkeiten zum Bürokratieabbau gibt es nicht jeden Tag.“

 

 


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