"Heute gibt es Backfisch" - 20 Jahre Suppenküche

von Frederick Becker


Das Team der ökumenischen Suppenküche Wolfenbüttel. Ganz links: Leiterin Marianne Effe. Foto: Frederick Becker
Das Team der ökumenischen Suppenküche Wolfenbüttel. Ganz links: Leiterin Marianne Effe. Foto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Wolfenbüttel. Die ökumenische Suppenküche im Roncalli-Haus ist seit 20 Jahren ein Ort der Fürsorge und Geselligkeit für Bedürftige. Dort gibt es warme Mahlzeiten und warme Worte.


"Wir spüren, wie wichtig unsere Arbeit für die Gäste ist", meint Marianne Effe, die Leiterin der Wolfenbütteler Suppenküche. Die Suppenküche im Roncalli-Haus in der Harztorstraße feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Insgesamt 75 ehrenamtliche Helfer sind mittlerweile engagiert.

In dem Monaten zwischen November und März versorgen fünf bis sechs Ehrenamtliche an sechs Tagen in der Woche, von Montag bis Samstag,in der Suppenküche "Durcheisende und Bedürftige" mit warmen Mahlzeiten. Pro Tag bringt das Team 50 Mahlzeiten auf den Tisch. "Für einen Euro können sich die Leute sattessen, dazu gibt es so viel Kaffee wie man will", erklärt Effe. Außerdem gibt es gesponserten Kuchen, die Wolfenbütteler Bäckerei Richter macht es möglich. Fürs Abendbrot können sich die Gäste zwei geschmierte Brote mitnehmen. "Die Einzige Bedingung ist, dass die Leute immer alles aufessen, was sie auf dem Teller haben. Wir haben keine Schweine zu füttern und wollen keine Lebensmittel wegwerfen, sondern sie gut verarbeiten. Wir haben auch überhaupt keine Biotonne", meint Effe. In den Anfangsjahren gab es aus logistischen Gründen noch Essen aus der Dose, heute wird alles frisch zubereitet. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht nur auf Suppen. "Heute gibt es Backfisch", berichtet Effe.

Die Suppenküche versteht sich als ökumenische Arbeitsgruppe, Mitglieder aus acht Kirchengemeinden sind vertreten, das engere Leitungsteam besteht aus fünf Personen. Marianne Effe, Siegrid Berkau, Gudrun Barth, Bogdan Bloch und Dr. Werner Dobzynsky.
Träger der wohltätigen Einrichtung sind die Kirchengemeinden, die St. Petrus-Gemeinde stellt die Räume zur Verfügung. Die Suppenküche finanziert sich übrigens ausschließlich aus Spenden. Das gelingt nur, weil sich die Einrichtung in den zwei Jahrzehnten ihres Bestehens hervorragend in Politik und heimischer Wirtschaft vernetzt hat.

"Man muss aber kein Mitglied einer Kirchengemeinde sein, um bei uns mitzumachen", sagt die Leiterin, jeder könne mithelfen, der "gesund und guten Willens" sei. "Man muss auch nicht unbedingt kochen können, es muss auch genug geschnippelt werden." Einen Weihnachtswunsch hat das Suppenküchen-Team. "Immer genügend Spender und Helfer", denn in den kommenden Jahren werde man Nachwuchs brauchen. "Man kann den ehrenamtlichen Helfern und den Spendern nicht genug danken, denn ohne sie geht es einfach nicht", sagt Effe.


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