Hornburg: Pilgern gegen Gewalt und für mehr Menschenverständnis

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Das muss man sich einmal verinnerlichen: Da gehen Menschen los, um sich gemeinsam für mehr Frieden und Verständigung in der Welt einzusetzen. Jeder ist willkommen, jeder ist ein Teil dieser Gruppe, die da wandelt für mehr Verständnis unter den Menschen.

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Anne Häßner und Jörg Riedel haben sich in Ilsenburg angeschlossen. Foto:



Anja Palitza ist Trainerin für Kommunikation und Verständigung. Die junge Frau aus Jena hat das "Wandern an der ehemaligen innerdeutschen Grenze" initiiert und leitet das Projekt. Seit dem 9. Juni ist sie gemeinsam mit anderen Pilgern unterwegs. Gestartet ist die Gruppe in Hof (Bayern) und legte seither gut die Hälfte der 1400 Kilometer langen Strecke zurück. Täglich geht die Gruppe zwischen 17 und 23 Kilometer und hält an einem ihrer Etappenziele an. Unterwegs schließen sich Menschen einfach an, um einen Tag, eine Woche oder die restliche Strecke mitzugehen. Sie hören von den Pilgern, die durchs Land ziehen, um ihre Einstellung weiter zutragen. "Manchmal sind uns Menschen begegnet, die sich am nächsten Tag mit gepackten Rucksäcken anschlossen", erzählt Anja Palitza. So wie Bertram Preuschhof. "Ich bin auf dem Brocken zu der Truppe gestoßen und fand es toll was sie machen. Da bin ich einfach mitgegangen." Meistens finden die Pilger Unterschlupf in Kirchen, können dort rasten und kochen. Proviant haben sie im Versorgungfahrzeug immer dabei. "Das ist auch das einzige Auto, wir laufen", sagt die Kommunikationstrainerin.

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Harald Preuschhof hat sich am Brocken spontan zum Mitgehen entschieden. "Ich finde es toll", sagt er. Foto:



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Von Anfang an dabei. Harald Riese möchte den ganzen Weg mitpilgern. Foto:



Anja Palitza erklärt, warum die Route ausgerechnet an der ehemaligen Grenze entlang führt: "Die Grenze in unserem Land ist symbolisch für die Grenzen in den Köpfen mancher Menschen." Diese Grenzen gilt es einzureißen. Dafür wandeln sie miteinander. Während ihrer Wanderung werden unterschiedliche Themen zur gewaltfreien Kommunikation behandelt, auch Seminare werden angeboten, um die Menschen zum Umdenken anzuregen. Und sie für das, was sie tun zu begeistern, um sie zu ermutigen ein Stück des Weges mitzugehen. Auf ihrer Reise suchen sie Gleichgesinnte und sie bitten um Unterkünfte und Spenden. Die Organisation in der sich Anja Palitza einbringt nennt sich "Zentrum Gewaltfreie Kommunikation Thüringen e.V" und unterstützt die Ausbildung von Erzieherinnen im Kinderheim Ranis (Thüringen). Dafür sammeln sie Spendengelder. Auch der Rest der Teilnahmegebühr der Pilgerreise kommt diesem Verein zugute. "Wir freuen uns aber auch einfach nur über Menschen, die sich uns anschließen", sagt Palitza.

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Gemeinsames Abendessen auf dem Kirchengelände der Marienkirche Hornburg Foto:



Morgen früh geht die Reise der 18 Männer und Frauen weiter Richtung Ziel. Noch sieben Haltepunkte liegen vor ihnen. Am 8. September, nach dreizehn Wochen Pilgern, wollen sie in Priwall bei Travemünde ankommen und eine kleine Ankunftsfeier geben. Wer Lust hat, kann sich morgen ab 9 Uhr am Hornburger Gemeindehaus der Gruppe anschließen und mitwandern, solange er mag. Weitere Informationen über die Arbeit von Anja Palitza und die Stationen der Wanderung gibt es im Internet unter: www.mit-einander-wandeln.de


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