Inflation: Energiepreise gehen weiter durch die Decke

Die Inflation in Niedersachsen bleibt weiter auf hohem Niveau. Besonders Energie- und Nahrungsmittelpreise werden immer höher.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Hannover. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) in einer Pressemitteilung auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Juni 2022 um 7,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai 2022 lag die Inflationsrate bei 7,6%. Damit stagniert die Teuerungsrate weiterhin auf hohem Niveau. Besonders die Energiepreise gehen aber durch die Decke.



In der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen die Preise im Juni 2022 mit 9,9% deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 42,2%, darunter auch leichtes Heizöl mit einer Preissteigerung 113,6% und Erdgas mit 52,8%. Die Preise für Strom stiegen im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,7%. Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021 um 39,2%. Die Inflationsrate im Juni 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 3,9% gelegen.

Auch Nahrungsmittel werden teurer


In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen laut des LSN die Preise im Juni 2022 um 11,8% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit habe sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 10,7 % im Mai 2022. Spürbar teurer seien für die Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle, besonders für mit 41,5%, darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches mit
97,8%. Für Butter lag die Teuerungsrate bei 43,3%, für Fleisch und Fleischwaren bei 18,1%, sowie Molkereiprodukte und Eier mit 14,9%.

Deutliche Preisanstiege gab es im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021, trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung, auch in der Kategorie „Verkehr" mit insgesamt 9,1%. Die Verbraucher mussten im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe insgesamt 33,7& mehr Geld ausgeben, darunter Superbenzin mit 27,3% und Diesel mit 50,7%. Im Mai 2022 hätten sich die Preise für Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahr noch um 42,8% erhöht. Die genauen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf die Entwicklung der Kraftstoffpreise seien aber nicht direkt ermittelbar. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets seien die Preise im Bereich „Personen- und Güterbeförderung" im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,7% zurückgegangen.

Ukrainekrieg und CO₂-Preis Hauptgrund für weitere Teuerung


Neben der Ukraine-Krise wirkte sich die CO₂-Bepreisung, die sich ab 1. Januar 2022 von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Die Strom- und Gaspreisentwicklung sei auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar 2022 von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage habe den Preisanstieg im Bereich Strom nur leicht abmildern können. Grundsätzlich habe sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise ausgewirkt.

Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise nach Angaben des LSN im Juni 2022 im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 um 0,3%.


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