Wolfenbüttel. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Um Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen dabei zu unterstützen, gibt es Angebote die beraten und praktische Hilfen anbieten.
Um genau diese Angebote geht es bei der Neunten Internationalen Short Break Konferenz in Wolfenbüttel unter dem Motto „Inklusion weltweit‟. In Workshops und bei Vorträgen wird informiert, diskutiert und debattiert. Referenten und Gäste aus rund 20 Ländern stellen Projekte vor, sprechen über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtkonvention und über aktuelle gesetzliche Veränderungen in ihren Ländern. So werden auch politische Themen zur Sprache kommen, zum Beispiel haben wir in Deutschland ein teures und weit entwickeltes Hilfesystem für Menschen mit Behinderungen. Aber greift es überhaupt? Ermöglichen unsere stationären Einrichtungen überhaupt eine individuelle Hilfe? Wie sind unsere rechtlichen Rahmenbedingungen im weltweiten Vergleich – und wie nah sind wir dem Ziel „Inklusion“ in unserem Land?
Neben internationalen Experten nehmen an dieser Konferenz auch Wolfenbütteler Bürger und interessierte Gäste aus ganz Deutschland teil, von Wohlfahrtsverbänden, Universitäten, Stadtverwaltungen und aus der Politik. Bereits zugesagt haben rund 200 Teilnehmer, um über Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen zu diskutieren und innovative und kreative Ideen vorzustellen.
„Dabei gibt es Angebote, an die wir noch nicht gedacht haben“, erklärt Thomas Stoch, Bereichsleiter beim DRK Wolfenbüttel und Präsident der ISBA. Es gehe um individuelle Wege, um die echte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen am gesellschaftlichen Leben. So mancher internationale Gast mache sich in den nächsten Tagen auf den Weg nach Wolfenbüttel. Dabei gebe es einige Kuriositäten. Stoch meint hier nicht nur den drohenden Vulkanausbruch auf Island: „Eine Kollegin aus den USA schrieb in einer Mail, dass die Reise mit dem Zug von Hannover nach Braunschweig neun Stunden dauert und wollte sich kaum vom Gegenteil überzeugen lassen.‟
SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel stellt in seinem Grußwort die Einzigartigkeit dieser Veranstaltung für Wolfenbüttel in den Vordergrund, spielt auf die Konferenzorte der Vorjahre an: „Es kommt nicht allzu oft vor, dass die Stadt Wolfenbüttel in einem Atemzug mit Metropolen wie Sydney, Paris, Kopenhagen oder Toronto genannt wird. Umso mehr freue ich mich, dass die diesjährige Konferenz der International Short Break Association hier in unserer schönen und traditionsreichen, aber eben kleinen Stadt im Herzen Deutschlands stattfindet.‟
Im kulturellen Rahmenprogramm während der drei Konferenz-Tage wird der Film "Berg-Fidel – Eine Schule für Alle“ am 9. September gezeigt, genauso wie der erfolgreiche Kinofilm "Vergiss mein nicht" von David Sieveking. Der Regisseur und Autor ist an diesem Tag auch vor Ort. Auch der inklusive Tanztheater-Abend mit der Tanzbar_Bremen im Lessingtheater am Mittwoch den 10. September ist für die Öffentlichkeit geöffnet.
Weitere Informationen zur ISBA-Konferenz und das aktuelle Programm (auch im Anhang) findet sich unter www.isba.me.
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