Wolfenbüttel. Für eine sehr lange Zeit mussten Schulkinder ausschließlich zuhause lernen. Doch viele Familien waren darauf nicht vorbereitet, was während der Corona-Krise deutlich wurde. Besonders in bedürftigen Familien fehlte oftmals die technische Grundausstattung für Videokonferenzen oder Hausaufgaben am Rechner. Solche Familien unterstützte der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit engagierten Spendern – von denen viele am liebsten unerwähnt bleiben wollen. Mit Beginn der Sommerferien am gestrigen Donnerstag lief das Hilfsprogramm nun aus. Das DRK zieht in einer Pressemitteilung Bilanz.
Das Ziel der Aktion: Auch Kinder in benachteiligten Familien sollten die Möglichkeiten bekommen, am Fernunterricht teilzunehmen. Schon bei funktionierenden Computern und Tablets sowie einer ausreichenden Internetverbindung scheiterte es aber oft. Durch den Spendentopf konnte das DRK viele Geräte kaufen und verteilen – neu oder gebraucht. Die Anforderung erfolgte dabei über die Schulen, da sie wussten, mit welchen digitalen Angeboten sie arbeiten möchten und welche Voraussetzungen die Geräte daher benötigen.
„Es handelt sich also um ein abgestimmtes, bedarfsgerechtes Angebot“, verdeutlicht Fabian Adam, der IT-Leiter des DRK-Kreisverbands. Die Familien mussten sich anmelden und wurden schnellstmöglich versorgt. „Insgesamt haben wir 160 Laptops und Tablets ausgegeben“, berichtet der Rotkreuzler. Zu der Grundausstattung eines Tablets gehörte auch noch eine externe Tastatur, die das technische Gerät zu einem Mini-Laptop umfunktionierte. Außerdem gab es noch eine Maus für die leichtere Bedienung.
Insgesamt Schüler von 30 Schulen ausgestattet
Der Gesamtwert dieses fertigen Tablet-Paktes lag bei etwas über 200 Euro. Zudem kamen noch 10 Headsets, 2 DVD-Laufwerke und rund 75 Drucker hinzu. „Wir haben bedürftige Schüler von insgesamt 30 Schulen ausgestattet“, fährt Adam fort.
Das Hilfsprojekt lief nun zu Beginn der Sommerferien aus – die Schulkinder haben erstmal Zeit, sich von dem gesamten Stress zu erholen. Ob in Zukunft erneut solch ein Projekt erforderlich wird, steht noch nicht fest, weiß auch DRK-Präsidiumsmitglied Björn Försterling: "Mittlerweile haben sich der Bund, das Land Niedersachsen und die Kommunen darauf verständigt, wie die zusätzlichen Mittel für digitale Endgeräte für sozial schwächere Schüler verteilt werden sollen. Im neuen Schuljahr kann damit der weitere Bedarf sicherlich gedeckt werden. Wir wollten aber bewusst die zeitliche Lücke schließen, damit die Kinder nicht den Anschluss verlieren. Dank unserer Spender konnten wir flexibel und schnell reagieren. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Zeitverlust bei den Abstimmungen zwischen den staatlichen Ebenen."
DRK-Vorstand Andreas Ring ist jedenfalls stolz auf die Leistung seiner Mitarbeiter in den vergangenen Monaten – und auf die Reaktion innerhalb der Bevölkerung. "Wir danken jedem einzelnen Spender", unterstreicht Ring. Und er fügt hinzu: "Eine Hilfsorganisation wie das DRK kann sich keinen besseren und verlässlicheren Partner als die Curt Mast Jägermeister-Stiftung wünschen."
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