Jubel und Trauer bei der Ortsfeuerwehr Erkerode/Lucklum

Die Ehrung für Harry Petersen, die Beförderung für Thorben Eßmann und die Einsätze nach Regenfällen im Mai sowie das Jubiläumsfest im August haben das Jahr 2019 geprägt.

Geehrter, Beförderter, Gäste und Kommandoleitung während der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Erkerode/Lucklum im Feuerwehrhaus Erkerode von links: Tobias Thurau, Jürgen Ebers, Uwe Schäfer, Thorben Eßmann, Harry Petersen, Petra Eickmann-Riedel, Carsten Belkius, Carsten Marowsky-Brée und Markus Rischbieter.
Geehrter, Beförderter, Gäste und Kommandoleitung während der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Erkerode/Lucklum im Feuerwehrhaus Erkerode von links: Tobias Thurau, Jürgen Ebers, Uwe Schäfer, Thorben Eßmann, Harry Petersen, Petra Eickmann-Riedel, Carsten Belkius, Carsten Marowsky-Brée und Markus Rischbieter. | Foto: Jens Henschel

Erkerode. Das Jahr 2019 sei für die Freiwillige Feuerwehr Erkerode/Lucklum von erneut vielen Einsätzen, der Unterstützung bei traditionsreichen Veranstaltungen und dem großen Jubiläumsfest zum 20-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Erkerode geprägt gewesen. Jens Henschel berichtet über am vergangenen Samstag stattgefundene Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus an der Ludquelle.


Leider sei es aber auch kein schönes Jahr gewesen, weil unerwartet die bis zum Schluss aktive junge Feuerwehrkameradin Nicole Wiehe und der langjährige Förderer der Wehr Werner Belkius kurz vor dem Jubiläumsfest gestorben seien. Daran habe sich gleich zu Beginn der stellvertretende Ortsbrandmeister Carsten Marowsky-Brée erinnert. Vor der eigentlichen Tagesordnung habe es für beide eine Gedenkminute gegeben.

Gedenkminute für Nicole Wiehe und Werner Belkius



Ortsbrandmeister Carsten Belkius habe bei der diesjährigen Hauptversammlung im Feuerwehrhaus an der Ludquelle in Erkerode viele Gäste aus Politik und Feuerwehrwesen aus der Samtgemeinde Sickte und vom Landkreis Wolfenbüttel begrüßen können. So seien von der Verwaltung der Samtgemeinde erstmals die scheidende Bürgermeisterin Petra Eickmann-Riedel und traditionell der Vorsitzende des Feuerwehr- und Katastrophenausschusses Uwe Schäfer dabei gewesen. Die beiden obersten Brandschützer der Samtgemeinde, nämlich Gemeindebrandmeister Detlef Hoyer und sein Stellvertreter Jürgen Ebers seien ebenso begrüßt worden wie Kreisbrandmeister Tobias Thurau und der Kreisabschnittsleiter Ost Markus Rischbieter. Wie immer seien aus der eigenen Wehr Ehrenortsbrandmeister Horst Haberland sowie der frühere Kreisausbildungsleiter Uwe Schmidt anwesend gewesen.

Gäste aus Politik und Feuerwehrwesen



Die Samtgemeindebürgermeisterin Eickmann-Riedel sei in ihrem Grußwort auf die schwierige Haushaltslage eingegangen, die es augenblicklich verhindere alle Wünsche zur Ausstattung und Ausrüstung der Wehren zu erfüllen. Die technisch notwendigen Dinge sollen allerdings weiterhin finanziert werden. Der Brandschutzbedarfsplan, der in Kürze vorliegen soll, werde dabei zur Unterstützung herangezogen, damit die drei Stützpunktwehren, aber auch die anderen Ortswehren der Samtgemeinde für ihren Einsatzbereich ausreichend versorgt seien. Dem Dank für die hohe Einsatzbereitschaft und dem großen Engagement habe sich auch Uwe Schäfer angeschlossen, der selbst aktives Mitglied der Ortsfeuerwehr in seinem Heimatort Apelnstedt sei.

Schwierige Haushaltslage verhindert gewünschte Ausstattung



Markus Rischbieter, für den östlichen Teil des Landkreises zuständig, habe sich darüber gefreut, dass auch im letzten Jahr viele Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen worden seien und auf die Novelle der ab 2020 geltenden Brandschutzordnung hingewiesen. In Zukunft soll es laut einer EU-Richtlinie einheitliche Löschfahrzeuge geben. Kreisbrandmeister Tobias Thurau habe die politischen Vertreter zu den anstehenden Änderungen und damit Wehrkürzungen im Bereich Elm-Asse kritisiert. Er habe sich gefreut, dass er selbst beim Jubiläumsfest in der Gemeinde Erkerode habe dabei sein dürfen und allen Beteiligten für ihre ehrenamtliche Arbeit im letzten Jahr gedankt.

Kritik an Wehrkürzungen



Für die Samtgemeinde Sickte haben Detlef Hoyer und Jürgen Ebers ihren Dank für viele Arbeitsstunden 2019 ausgesprochen. Insgesamt haben sich die Einsatzzeiten aller Ortswehren Sicktes auf über 30.000 Stunden bei 180 Einsätzen im gesamten Bereich summiert. Die Samtgemeinde verfüge derzeit über zehn Ortsfeuerwehren, davon drei Stützpunktwehren in Dettum, Evessen und Sickte. Dazu kommen noch sieben Jugendwehren und mittlerweile vier Kinderwehren.

Bus für die Jugendfeuerwehr Erkerode



Am Ende der Grußworte habe André Haberland von Erkerodes aktiver Wehr noch einen kleinen roten Spielzeug-Minibus an Uwe Schäfer mit der Bitte übergeben, sich weiterhin intensiv für den versprochenen Bus für die Jugendfeuerwehr Erkerode auf politischer Ebene einzusetzen. Anschließend habe der Kreisbrandmeister den Hauptfeuerwehrmann Harry Petersen für 25 Jahre aktiven Dienst mit einer Ehrenurkunde geehrt. Nach Erreichen der notwendigen Einsatzjahre und Erlangen der entsprechenden Fachkenntnisse sei der Löschmeister Thorben Eßmann vom Gemeindebrandmeister zum Oberlöschmeister befördert worden. Dabei sei betont worden, dass sich Eßmann als Ausbildungsleiter im Samtgemeindebereich sehr für den Feuerwehrnachwuchs einsetze. Eßmann, selbst auch als Schriftführer im Kommando der Wehr tätig, habe daraufhin das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, welches einstimmig genehmigt worden sei.

Feuerwehr-App "Feuer-On"



Als nächster Tagesordnungspunkt seien die Berichte der einzelnen Abteilungen vorgetragen worden. Carsten Marowsky-Brée als stellvertretender Ortsbrandmeister habe die neue App Feuer-On vorgestellt, die es der Wehr ermögliche, ohne viel Aufwand, Einsatzstatistiken abzurufen, die Verwaltung der Wehr zu pflegen und Auswertungen jederzeit abzurufen. Derzeit seien 31 aktive Mitglieder in der Gemeinde Erkerode/Lucklum zu verzeichnen, neun Mitglieder umfasse die Jugendwehr. Im letzten Jahr habe es sechs Einsätze bei Bränden und 15 Hilfeleistungen gegeben. Dabei sei insbesondere der durch sintflutartige Regenmassen ausgelöste Einsatz im Mai am Westhölzchen und am Sandberge hervorgehoben worden, der nicht nur die Wehr sondern auch die Anwohner im Süden von Erkerode tagelang in Atem gehalten habe. Es habe hohe Schäden auf mehreren Grundstücken und viele ehrenamtliche Helfer gegeben, die stundenlang das Wasser aus den Kellern entfernt haben. Die Erkeröder Wehr sei nach den starken Regenfällen auch in Dettum im Einsatz gewesen. Die Wehr müsse sich zukünftig mit der Politik auf weitere Einsatzanforderungen bei derartigen Naturkatastrophen einstellen und erwarte entsprechende Vorsorgemaßnahmen.

Starkregen im Mai wurde zum Großeinsatz



Der Jugendfeuerwehrleiter Markus Belkius habe von einem abwechslungsreichen und ereignisreichen Jahr gesprochen. Höhepunkte seien dabei natürlich das Jubiläumsfest der jungen Brandschützer, die Teilnahme am Jugendzeltlager in Sickte sowie ein Besuch in der Autostadt Wolfsburg gewesen. Von der Curt-Mast-Jägermeisterstiftung habe es auch für die Jugendwehren der Samtgemeinde Sickte ein Verpflegungszelt als Spende gegeben.

Uwe Schmidt habe für die Altersabteilung von der Teilnahme an zwei Vorträgen berichtet, die einerseits als Bildervortrag vom Ortsheimatpfleger Wolfgang Haberland und auf dem Rittergut über das Thema Bevölkerungsschutz gehalten worden seien. Erfreulicherweise habe es für den Sicherheitsbeauftragten Markus Belkius keine nennenswerten Verletzungen zu beklagen gegeben. Im letzten Jahr habe es wieder Vorträge zu den Unfallverhütungsvorschriften verpflichtend für alle Abteilungen gegeben. Er habe auf das gesellschaftliche Problem hingewiesen, dass derzeit in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werde. Auch die Erkeröder Wehr habe sich schon bei Einsätzen mit kritischen Zivilisten auseinandersetzen müssen, was zu negativen Folgen im Dienst führen könne.

Problem: Zivilisten



Bei den folgenden Wahlen habe es keine Veränderungen gegeben. Mit Einstimmigkeit sei Gerätewart Sören Eßmann wiedergewählt worden, sein Bruder Thorben bleibe Schriftführer und Markus Belkius sei erneut Sicherheitsbeauftragter geworden. Der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr William Nöschel habe bekannt gegeben, dass der Verein derzeit über 121 Mitglieder verfüge. Er habe über diverse Anschaffungen und einen Wunschzettel des Kommandos berichtet. Der Termin für die nächste Hauptversammlung des Vereins werde in Kürze bekanntgegeben, anschließend werden entsprechende Einladungen verschickt.

Keine Änderung bei den Wahlen



Am Ende habe es noch Informationen zum laufenden Jahr 2020 gegeben, in dem schon einige Termine bekannt seien. Der Preisskat und das Preisknobeln finden am 8. Februar ab 19 Uhr im Feuerwehrhaus Erkerode statt. Anmeldungen nehme der Ortsbrandmeister bis zum 1. Februar entgegen. Wie üblich gebe es am Ostersamstag auch in diesem Jahr ein Osterfeuer am Westhölzchen. Der Maibaum soll auch in diesem Jahr wieder in Erkerodes Dorfmitte zu Beginn des Wonnemonats aufgestellt werden. Das Pfingstzeltlager der Jugendwehr werde wieder stattfinden. Im Frühjahr plane der Nachwuchs noch eine Fahrt zum Heidepark Soltau, die wieder preisgünstig als Gesamtpaket angeboten werde. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre und der immer hohen Beteiligung soll es in diesem Jahr wieder einen Erste-Hilfe-Kurs geben, nicht nur für Führerscheinneulinge, sondern zur Auffrischung für jedermann ziemlich sinnvoll und im Bedarfsfall mitunter lebenswichtig. Nach dem offiziellen Teil habe es wie immer ein herzhaftes Essen von einer Landschlachterei aus dem benachbarten Evessen gegeben.


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