Hornburg. Seit 40 Jahren ist Karin Rump im Einsatz für das Deutsche Rote Kreuz. Dafür wurde sie jetzt geehrt.
Wenn sich freitags um 12 Uhr der Parkplatz vor der Sozialstation Vorharz in Hornburg füllt, ist normalerweise Zeit für die wöchentliche Dienstbesprechung. Pflichttermin für die Pflege- und Hauswirtschaftskräfte des DRK rund um den Vorharz, Asse, Oderwald und Schladen. Nur vergangenen Freitag nicht. Am 1. Mai hatte die Pflegedienstleiterin Karin Rump ihr 40-jähriges Dienstjubiläum - Grund genug für die Kolleginnen und Kollegen eine kleine Überraschungsfeier zu organisieren.
Urlaubsgutschein als Dankeschön
Dazu war auch Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel nach Hornburg gekommen. „Wir danken Ihnen für die großartige Arbeit in den vergangenen 40 und freuen uns auf weitere eineinhalb wunderbare, gemeinsame Jahre“, bedankte er sich. Neben einem Blumenstrauß überreichte er ihr einen Reisegutschein. „Aus dem letzten Jahr habe ich noch viele Urlaubstage übrig, der wird sicher genutzt“, freute sich Rump.
Die gelernte Kinderkrankenschwester begann ihren Dienst für das Rote Kreuz 1977 als Gemeindeschwester. Wenige Jahre später, 1982, übernahm die damals 21-Jährige die Pflegedienstleistung in der gerade eröffnete Sozialstation Asse. „Es war eine ganz schöne Herausforderung für mich und auch ein Wagnis für meine damaligen Vorgesetzten, einer so jungen Mitarbeiterin die Verantwortung zu übergeben“, erklärt sie. Zu dieser Zeit übernahm sie selbst noch regelmäßig Touren und pflegte Senioren, Kranke und Kinder in ihren heimischen vier Wänden.
Wo die Fäden zusammenlaufen
Im Lauf der Jahre wandelten sich die Aufgabengebiete und rechtlichen Voraussetzungen für die häusliche Pflege, also ließ sie sich 1995, nach 13 Jahren in der Leitungsfunktion, kurzerhand zur Pflegedienstleitung weiterbilden. Bei der Zusammenlegung der Sozialstationen Hornburg und Asse zur Sozialstation Vorharz kam ihr das zugute, sie übernahm wiederum die Stelle der Pflegedienstleitung und wurde damit verantwortlich für gut 48 Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeiter. In ihrem Büro laufen alle Fäden der Planung zusammen. Hier entsteht die Tourenplanung, der Dienstplan und die Abrechnungen werden vorbereitet. „Hin und wieder fallen mir bei der Tourenplanung Namen auf, die ich noch aus meinen ersten Jahren als Gemeindeschwester kenne. Mittlerweile sind es die Kinder derjenigen, die ich damals versorgte, die heute von uns gepflegt werden“, erzählt sie.
Noch eineinhalb Weihnachtsbäume
In eineinhalb Jahren möchte die 61-Jährige in den Ruhestand eintreten. Oder wie sie es sagt: Noch eineinhalb Weihnachtsbäume, dann ist Schluss. Daran erinnern sie eine Kette von gebastelten Bäumchen, die Ihr eine Mitarbeiterin vor einigen Jahren schenkte: „Uns war aufgefallen, dass Karin voraussichtlich kurz nach Weihnachten in Rente gehen kann, seitdem schneiden wir jedes Jahr ein Bäumchen ab.“ Und der halbe Baum? Auch dafür hat Rump eine Erklärung: „Den Jahresabschluss 2018 werde ich wohl noch mitmachen.“
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