Kauf der Samsonschule: Das sagen die Fraktionen zum Vorhaben ***aktualisiert***

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Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel plant den Rückkauf der ehemaligen Samsonschule am Neuen Weg (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Welche Verwendung die Immobilie der einstigen jüdischen Schule nach dem Kauf haben soll, ist bisher nicht eindeutig klar. Unsere Online-Tageszeitung fragte bei den Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt nach, was sie von der Idee des Kaufes halten und welche Nutzung sie sich vorstellen könnten. Die Stellungnahmen veröffentlichen wir an dieser Stelle in der Reihenfolge des Posteingangs. 



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Florian Röpke. Foto: Privat



Florian Röpke, Gruppensprecher Bündnis für soziale Gerchtigkeit im Rat der Stadt
"Wir waren uns in meiner Gruppe uneinig. Der WoBau wurde eine Last von den Schultern genommen, die sie im Laufe der Zeit entweder nicht stemmen wollte oder konnte, wobei man letzteres für wahrscheinlicher halten kann. Während dies zur konsequenten Ablehnung meiner Kollegin Frau Lörchner führte, habe ich mich schlussendlich enthalten, weil meine Zustimmung, ich hätte in den sprichwörtlichen sauren Apfel gebissen, kleiner als ihre Ablehnung war. Was die Zukunft des Gebäudes anbelangt, so sind wir da zwar nicht unbedingt optimistisch, eine Nutzung als Hotel - ob nun für Patienten oder allgemein - liegt aber natürlich aus verschiedenen Gründen nahe und wird, nachdem die Kaufentscheidung nun mehrheitlich so beschlossen wurde, von uns auch unterstützt."



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Werner Heise. Foto: Privat



Werner Heise, Fraktionsvorsitzender Gruppe Piraten/FDP im Rat der Stadt

"Die Gruppe Piraten und FDP im Rat der Stadt Wolfenbüttel hat, im nicht öffentlichen Teil der vergangenen Ratssitzung, gegen den Immobilien-Rückkauf der ehemaligen Samsonschule gestimmt. Es existiert weder ein ausgearbeitetes Verwendungskonzept, noch sind die mit dem Kauf verbundenen Folgekosten klar formuliert. Es ist damit vorerst ein "Fass ohne Boden". Aus unserer Sicht handelt es sich hierbei in erster Linie um eine Subventionierung der Wolfenbütteler Baugenossenschaft (WoBau), die derzeitige Eigentümerin der einstigen Samsonschule, an der die Stadt Wolfenbüttel Anteile hält. Offenbar soll hier die Kasse gefüllt werden. Es ist zudem davon auszugehen, dass eine Konzeptionierung und Umsetzung, aufgrund der hohen Arbeitsverdichtung im Bauamt, nicht zeitnah erfolgen kann. Durch die von der Stadtverwaltung hergestellte Nicht-Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit können wir leider nicht weiter in die Tiefe gehen.

Sofern der Kauf nun zustande kommt, wird es weitere politische Diskussionen, um eine der historischen Bedeutung angemessenen Verwendung geben. Ich möchte an dieser Stelle ungern spekulieren, weise jedoch auf mehrfache Vorschläge des Erinnerers Jürgen Kumlehn hin, welche in den Überlegungen nicht unbeachtet gelassen werden dürfen."



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rof. Dr. Christoph Helm, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat er Stadt. Foto: Thorsten Raedlein



Prof. Dr. Christoph Helm, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt

"Der Rückerwerb der ehemaligen Samsonschule durch die Stadt von der WoBau, den die CDU-Fraktion unterstützt, steht auf der einen Seite im Zusammenhang mit der Verstärkung des städtischen Einflusses bei der WoBau vor dem Hintergrund der dringend erforderlichen Sanierung der Ahlumer Siedlung. Zum anderen können wir uns gute fachlich affine Entwicklungsmöglichkeiten der Immobilie zum Städtischen Klinikum aufgrund der unmittelbaren Nähe vorstellen. Hierzu sollte ein Konzept vom Klinikum erarbeitet werden. Unabhängig davon begrüßen wir Überlegungen, in einer besonderen Räumlichkeit der Immobilie auf die jüdische Geschichte des Gebäudes aufmerksam zu machen."




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Ralf Achilles, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt. Foto: Marc Angerstein



Ralf Achilles, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt.

"Grundsätzlich begrüßt die SPD – Ratsfraktion den Rückkauf. Zum Einen, weil dadurch eine sensible Immobilie am Eingangstor der Stadt so entsprechend entwickelt werden kann und zum Anderen weil durch den Rückkauf die WOBAU in die Lage versetzt wird, mit der Kaufsumme ihrem Wohnungsbauauftrag besser nachzukommen. Eine spezielle Idee zur Nutzung des Gebäudes gibt es noch nicht, allerdings ist die Idee, sie als Patientenhotel zu nutzen, durchaus charmant. Für weitere Nutzungsmöglichkeiten sind wir noch in der Ideenfindung und haben noch nicht abschließend darüber beraten. Verbinden könnte man eine Nutzung aber durchaus mit einer Möglichkeit, an die überregional bedeutende jüdische Freischule zu erinnern."



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Markus Brix, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt. Foto: Grüne

Markus Brix, Fraktionsvorsitzender Bündis90/Die Grüne im Rat der Stadt

"Die Fraktion Bündnis'90/Die Grünen steht dem Rückkauf der Immobilie skeptisch gegenüber, da die Stadt damit ein weiteres Gebäude zu entwickeln versucht. Neben der Hertie-Immobilie steht ja auch das alte Jugendgästehaus an der Jägerstraße auf der Agenda der Stadt.
Wir haben dem Kauf trotzdem zugestimmt, da wir um die historische Bedeutung der Samsonschule wissen und die Grundsicherung damit wieder sichergestellt ist. Sollten sich die Ideen, das Gebäude in Kooperation mit dem Klinikum wirtschaftlich vernünftig weiter entwickeln zu können, als machbar erweisen, würden wir diesen Weg unterstützen. Allerdings fordert insbesondere der Brandschutz einen hohen finanziellen Aufwand, um Gebäude dieser Generation (siehe auch Jugendgästehaus) wieder in Betrieb nehmen zu können."


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