Keine Kilometersenkung für Schulwege, aber kürzere Wegzeiten

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Landkreis. Die Herabsetzung der Kilometergrenze für Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge ein bis zehn wurde im Kreis-Schulausschuss mehrheitlich abgelehnt.

Auch der von Klaus Hantelmann (CDU) vorgebrachte Antrag, die Kilometer nur für die Fünft- und Sechstklässer zu senken, wurde angelehnt. Hantelmann argumentierte seinen Antrag damit, dass besonders die jüngeren Schüler oftmals viel und schwerem Gepäck den Heimweg antreten müssen.

Ausgangspunkt des Gesprächs waren die ein Schulamtsleiterin Gudrun Wollschläger vorgetragenen Ergebnis des Prüfungsantrags zur Senkung der Kilometergrenze (WolfenbüttelHeute.de berichtete bereits). Seitens der Verwaltung, so Wollschläger, würde man aus wirtschaftlichen Gründen ein Herabsenken ablehnen.

492.000 Euro Zusatzkosten


Die zusätzliche Beförderung von Schülern der fünften bis zehnten Klasse ab einer Grenze von zwei Kilometern würden den Landkreis-Haushalt mit rund 492.000 Euro jährlich belasten.

Während der Prüfung wurden 955 Schülerinnen und Schüler (ohne Schule am Teichgarten) ermittelt, die bei einer Senkung der Mindestentfernung von drei auf zwei Kilometer ebenfalls einen Anspruch auf die Ausstellung einer Sammelschülerzeitkarte haben.

Bei der Ermittlung der Schülerzahlen wurden laut Verwaltung die Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Stadt Wolfenbüttel inklusive der Ortsteile Linden und Groß Stöckheim haben.

Auch eine Herabsenkung im Winterhalbjahr würde den Landkreis rund 245.000 Euro kosten und käme, ebenfalls aus Kostengründen, nicht in Frage.

Mehrheitlich argumentierte das Gremium, dass es Kindern in bebauten Wohngebieten durchaus zumutbar wäre, einen Schulweg von drei Kilometern anzutreten. Die Wege können zu Fuss, oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Besonders, da Schülern ab der vierten Klasse die Fahrradprüfung abgenommen werde, wäre das zumutbar. Auch hinsichtlich der Prävention von Bewegungsarmut sei die Entscheidung zu befürworten, die Kilometergrenze so zu belassen wie bisher.

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Die Schulwegzeiten der Schüler sollen optimiert werden. Foto:


Kürzere Schulwegzeiten


Verbesserungsbedarf sehen Verwaltung und Schulausschuss hingegen in den Schulwegzeiten. Hier soll eine Reduzierung angestrebt werden, da es besonders im ländlichen Bereich zu Überschreitungen der festgelegten Zeiten von 60 Minuten käme. Ziel sei es, hier eine optimierte Abstimmung der Verbindungen im Rahmen der Nahverkehrspalnung zu finden. Eine enge Abstimmung zwischen Landkreis, dem Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) und den Schulen soll demnach erfolgen.

Laut Prüfung seien die Schulwegzeiten aus dem Bereich des Kreisgebiets, vor allem in die Stadt Wolfenbüttel, in vielen Fällen zu lang. Eine Reduzierung der Zeiten auf 45 Minuten soll angestrebt werden. Eine Reduzierung wäre beispielsweise durch das Wiedereinsätzen des „Schülerzuges“ um 15.15 Uhr ab Bahnhof Wolfenbüttel mit angepassten Bus-Anschlussverbindungen ab Bahnhof Schladen möglich.

Besonders die Verbindungen von den Schulstandorten in Wolfenbüttel zu den Ortschaften im Kreis-Randgebiet wie Seinstedt, Klein Flöthe, Schladen, Beuchte, Winnigstredt, die Bahnhöfe Dettum und Schöppenstedt, sowie die Gemeinden Cremlingen und Baddeckenstedt sollen genauer betrachtet werden.

Ganz vom Tisch ist das Thema allerdings noch nicht. Denn auch der Kreisausschuss muss am 27. April noch beraten, bevor es am 11. Mai zu einer Entscheidung im Kreistag kommen soll.


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