Wolfenbüttel. Die vor noch wenigen Wochen emotional geführte Debatte über das Parken am Rande des Stadtmarktes, rief auch das Thema der durch den Bürgerbeteiligungsprozess initiierten Neugestaltung des Stadtmarktes wieder auf den Plan. Die Grünen beantragten daraufhin einen städtebaulichen Wettbewerb auszurufen und bekamen sogleich Gegenwind.
"Nachdem die zentralen Plätze 'Holzmarkt', 'Kornmarkt' und 'Schlossplatz' eine Umgestaltung unter den Aspekten Gestaltung, Funktion, Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit erfahren haben, ist die Neukonzeption des Stadtmarktes unter Berücksichtigung der von Bürgerinnen und Bürgern während des Bürgerbeteiligungsprozesses entwickelten Ideen die logische Konsequenz und ein weiterer Schritt in Richtung 'Stadtentwicklung mit Zukunft'", heißt es seitens der Grünen. Und weiter: "Mit der Umsetzung wäre dann auch der zentralste innerstädtische Platz als letzter Baustein für eine lebenswerte, familienfreundliche und zukunftsorientierte Stadt gesetzt."
"In dieser Stadt muss mal wieder Ruhe einkehren"
Bürgermeister Thomas Pink will erst einmal wieder Ruhe in der Stadt haben. Foto: Werner Heise
Doch Bürgermeister Thomas Pink erteilte dem Antrag im gestrigen Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt eine klare Absage. Aus kapazitären Gründen könne dieser seitens der Verwaltung nicht befürwortet werden. "In dieser Stadt muss mal wieder Ruhe einkehren", sagte Pink mit Blick auf die zahlreichen Bauprojekte. Nach deren Abschluss könne man sich dann wieder Gedanken machen. Dem pflichtete auch Gerhard Kanter für die CDU bei.
Unterstützung bekamen die Grünen, wenn auch nur zaghaft, von der SPD. Torsten Ohms sagte zwar, dass man einsehe, dass auf dem Stadtmarkt etwas passieren müsse, allerdings auch nicht unbedingt in den nächsten paar Jahren. Sein Parteigenosse und zugleich Ausschussvorsitzender Uwe Kiehne gab an, dass man den Antrag auch in Bezug auf den Bürgerbeteiligungsprozess für überlegenswert halte und schlug vor den Wettbewerb zur Neugestaltung des Stadtmarktes im Haushaltsjahr 2021/2022 auszurufen.
Sanierung der Fußgängerzone
Stadtbaurat Ivica Lukanic brachte noch einen anderen Aspekt mit ins Spiel. Möglicherweise könnte die Stadt Fördermittel für die Fortführung der Sanierung der Fußgängerzone erhalten. Man sei derzeit dabei das Thema vorzubereiten und wohlmöglich im Juni in die politischen Gremien zu geben. Im Vergleich zum Bodenbelag der Fußgängerzone sei der Stadtmarkt von hervorragender Qualität, so dass sich ein Handlungsbedarf dort eher aufdränge.
Stafan Brix (Bündnis90/Die Grünen) zog den Antrag seiner Partei daraufhin vorerst zurück und kündigte an diesen 2020 wieder einbringen zu wollen.
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