Wolfenbüttel. Einmal im Jahr veröffentlicht das Polizeikommissariat Wolfenbüttel die Verkehrsunfallstatistik des Vorjahres für den Landkreis. So auch am heutigen Freitag. Die Zahl der Verkehrsunfälle, die der Polizei bekannt wurden, ist demnach mit einer Zunahme von 98 Fällen (3 Prozent) leicht gestiegen.
Insgesamt nahm die Polizei im Jahr 2023 2.706 Verkehrsunfälle auf. Die gute Nachricht dabei: es wurde niemand tödlich verletzt. Und mit einem Rückgang von 17,3 Prozent wurden auch weniger Verkehrsteilnehmer (67) im Vergleich zum Vorjahr schwer verletzt. Leichtverletzte gab es 338 (+2). Wie die Polizei die Schwere von Verletzungen einteilt, lesen Sie in unserem Artikel "Ab wann ist man eigentlich schwer verletzt?".
Umgang mit Cannabis bleibt spannend
Die Zahl von Unfällen, die sich unter Alkoholeinfluss ereigneten, stieg von 28 Fällen im Vorjahr auf nun 48 an. Alarmierend, findet der Leiter des Polizeikommissariats Wolfenbüttel, Andreas Twardowski. Im Pressegespräch zur Verkehrsunfallstatistik kündigte er daher an, die Kontrollen intensivieren zu wollen. Auch was den Drogenkonsum angeht. Der spielte bei insgesamt fünf Verkehrsunfällen eine Rolle. Auch der Konsum von Cannabis zählte dazu. Hier bleibt es spannend, inwiefern sich die veränderte Gesetzeslage gegenüber Cannabis künftig auf den Straßenverkehr auswirken wird. Nach wie vor ist das Autofahren unter Einfluss von Cannabis strafbar und werde entsprechend von der Polizei verfolgt, so Twardowski.
Blicken wir zu der sogenannten Risikogruppe. Hierzu zählt die Polizei Kinder, Senioren, junge Fahrer, Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Zweiradfahrer. Auffällig ist die gestiegene Zahl von Fußgängern, die durch ihr falsches Verhalten einen Unfall verursachten. Diese ist von fünf in 2022 auf 14 in 2023 hochgeschnellt. Für Twardowski hängt dies damit zusammen, dass das Beachten von Regeln in der Gesellschaft immer mehr nachlasse. So gingen viele, ohne ein Unrechtsbewusstsein zu zeigen, über Rote Ampeln. 16 Fußgänger wurden unschuldig in einen Verkehrsunfall verwickelt.
Mit 37 Unfällen ist die Zahl jener mit Kindern zwar gegenüber 2022 deutlich gestiegen (+24), doch entspricht sie nun wieder in etwa dem Unfallgeschehen mit Kindern vor der Corona-Pandemie. Vier Kinder wurden schwer, 29 leicht verletzt.
Von Senioren, hierzu zählt man bei der Polizei Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren, wurden 367 Unfälle verursacht. In 13 Fällen wurden Senioren schwer (-3) und in 53 (+9) leicht verletzt.
Begleitendes Fahren zahlt sich offenbar aus
Bei den jungen Autofahrern (18 bis 24 Jahre) wurden als Verursacher vier (-1) schwer und 16 (-11) leicht verletzt. Alkoholbeeinflussung wurde in drei (-4) Fällen als Unfallursache festgestellt. In 22 Fällen (+5) war die Geschwindigkeit überhöht oder nicht den Straßen- oder Sichtverhältnissen angepasst. Aus Sicht von Andreas Twardowski zeigt sich, dass sich das begleitende Fahren positiv auf das Fahrverhalten junger Autofahrer und damit auch auf die Unfallzahlen auswirke.
Mit Blick auf die Zweiräder zeigt sich, dass die Zahl der E-Scooter Unfälle in Wolfenbüttel mit insgesamt neun Unfällen gering ausfällt. Anders als bei den Radfahrern, die wohlgemerkt aber auch um einiges zahlreicher vertreten sind. Hier gab es im Jahr 2023 insgesamt 107 (-10) der Polizei bekanntgewordene Unfälle. Darin waren 115 (-2) Radfahrer, einschließlich 17 (-3) Pedelec-Fahrer, verwickelt. 73 (+6) wurden leicht und 18 (0) schwer verletzt. In 57 Fällen waren die Radfahrer selbst und in 58 Fällen andere der Unfallverursacher.
Insgesamt 70 (+16) motorisierte Zweiradfahrer waren an 67 (+18) Unfällen beteiligt, davon 46 (+10) Krafträder und Kraftroller. 46 (+10) wurden verletzt, davon 16 (+5+) schwer. Kein (-3) Fahrer eines motorisierten Zweirades starb im vergangenen Jahr.
Abschließend gibt es noch die nicht unerhebliche Zahl von Wildunfällen zu berichten. Diese lag 2023 bei 495. Einem Plus von 55 Fällen, bei denen es zu einer Kollision mit einem Wildtier kam.
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