Klima und Grechtigkeit


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Zehntausende von Kilometern trennen die Menschen in Niedersachsen und in Bolivien. Trotzdem gibt seit über 25 Jahren eine Partnerschaft zwischen dem Bistum Hildesheim mit der katholischen Kirche in Bolivien. Und katholische Christinnen und Christen erfahren: Glaube verbindet. Von Anfang an war es eine Partnerschaft und keine Patenschaft. Es ging um gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen auf Augenhöhe. Und nicht darum Almosen zu spenden.

Grundlage dieser Partnerschaft waren und sind persönliche Begegnungen. Bisher habe ich Bolivianerinnen und Bolivianer hier bei uns im Norden getroffen. Wenn sie zu Gast waren und mit Händen und Füßen und leuchtenden Augen erzählt haben von ihrer Heimat. Im nächsten Frühjahr werde ich sie dort besuchen - im Auftrag des Bistums als Umweltbeauftragter. Denn seit drei Jahren ist der Klimawandel ein thematischer Schwerpunkt der Partnerschaft.

Die Folgen des Klimawandels treffen die Menschen in Bolivien besonders hart. Weil die Ökosysteme der Anden empfindlich sind und verwundbar. Außerdem ist Bolivien arm. Das erschwert es, die Landwirtschaft anzupassen an veränderte Klimabedingungen. „Das Wetter ist verrückt geworden“, sagt eine Bäuerin aus dem Hochland, „ es regnet in der Trockenzeit und zur Aussaat haben wir kein Wasser.“ Vom Wetter hängt Wohl und Wehe der Menschen ab: Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft, ein Großteil sind arme Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Sie sind weder technisch noch finanziell darauf vorbereitet, wenn durch den Klimawandel die Ernte ausfällt. Und sie spüren zuerst, wenn Nahrungsmittel knapp werden oder überall Trink- und Brauchwasser fehlt.

Deshalb hat sich der Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, zum 25jährigen Jubiläum der Partnerschaft im Namen des Bistums Hildesheim verpflichtet. Er ist mit den Bischöfen in Bolivien ein Bündnis eingegangen. Ein Bündnis für die Schöpfung: „Wir verbinden uns mit unseren Schwestern und Brüdern in Bolivien und verpflichten uns als Kirche von Hildesheim konsequent einen Weg der Schöpfungsbewahrung zu gehen und uns auch gesellschaftlich dafür stark zu machen. Der Klimawandel ist eine Frage der Gerechtigkeit für alle Christinnen und Christen.“

Daran erinnert auch die diesjährige Schöpfungszeit der Kirchen vom 1. September bis zum 4. Oktober. Sie steht unter dem Motto „Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle. Für alle Geschöpfe weltweit, in Deutschland wie in Bolivien!


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