Klinikum eröffnet Palliativeinheit für schwerstkranke Patienten




Wolfenbüttel. Das Städtische Klinikum hat eine Palliativeinheit für schwerstkranke und unheilbar erkrankte Patienten eröffnet. Zwei Einzelzimmer wurden speziell für die Behandlung und Betreuung dieser Kranken umgebaut.

„Wir wollten für die Patienten, die Angehörigen, aber auch für das Personal eine freundliche, angenehme, nicht an ein Krankenhaus erinnernde Atmosphäre mit warmen Farben und Holzmöbeln schaffen“ sagt Prof. Dr. Kinan Rifai, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin - Gastroenterologie, in dessen Verantwortung die medizinische Versorgung der Palliativpatienten liegt. Angehörige haben hier auch die Möglichkeit, auf einem Schlafsofa die Nacht direkt beim Patienten im Zimmer zu verbringen.

Ziel der Palliativmedizin ist nicht die Heilung der Erkrankung, die meist nicht mehr möglich ist, sondern Linderung von Krankheitssymptomen. Prof. Rifai: „Es geht um eine ganzheitliche Versorgung sowohl der körperlichen, als auch der psychischen und sozialen Bedürfnisse, in die selbstverständlich auch die Angehörigen eng mit eingebunden werden.“

Entscheidend für eine gute Palliativmedizin sei daher vor allem die enge Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen, erklärt er. Dafür wurde im Städtischen Klinikum ein Palliativteam aus Ärzten, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und dem Sozialdienst des Klinikums gebildet. Ärzte weiterer Fachdisziplinen, zum Beispiel Schmerztherapeuten aus der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Rettungsmedizin, können hinzugezogen werden. Kooperiert wird aber auch u.a. mit einer niedergelassenen Psychotherapeutin.

Der verantwortliche Oberarzt für die Palliativeinheit ist Dr. Matthias Hagemann. Er ist Palliativmediziner. Die Pflegekräfte sind speziell fortgebildete Palliativschwestern, die auch für die Trauerbegleitung der Angehörigen geschult wurden. Natürlich ist eine seelsorgerische Begleitung auf Wunsch ebenfalls möglich.

Eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten, ambulanten Pflegediensten sowie SAPV-Teams (Spezialisierte ambulante palliativmedizinische Versorgung) der Region sorgt dafür, dass die Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter gut versorgt werden. Gegebenenfalls ist aber auch die Verlegung in ein Hospiz notwendig, wo unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase betreut werden können.

Die Anmeldung für eine ärztliche Aufnahme auf die Palliativstation erfolgt im Sekretariat der Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie.


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