Wolfenbüttel. Anlässlich des 400. Geburtstages von Johann Rosenmüller findet am 29. Januar, 17 Uhr, das Konzert "In Domino Speravi" in der St. Trinitatiskirche statt.
Mit Johann Rosenmüller konnte der Wolfenbütteler Hof einen der begabtesten und fruchtbarsten Komponisten seiner Zeit an sich binden, dessen reichhaltiges Oeuvre (im Gegensatz zu demjenigen seiner ungleich bekannteren Zeitgenossen Dieterich Buxtehude oder Johann Pachelbel) jedoch lange Zeit noch als „Geheimtipp“ unter Kennern galt. Er schuf groß angelegte lateinische Vespermusiken, wie man sie in Italien bei großen Festgottesdiensten benötigte, aber auch geringstimmiger besetzte Vokalkompositionen und darüber hinaus Instrumentalmusik, u.a. Kammersonaten, die er 1682 Herzog Anton Ulrich widmete.
Ein Kaleidoskop kompositorischer Ideen
Für das Konzertprogramm wurden sieben Kompositionen ausgewählt, die allesamt die ersten Verse des 30. (nach Luthers Zählung 31.) Psalms zur Grundlage haben. Was auf den ersten Blick als ermüdend oder eintönig anmuten mag, entpuppt sich als ein wahres Kaleidoskop kompositorischer Ideen. Rosenmüller arbeitet mit wechselnden Sängerkombinationen und einer überaus fantasievollen Motivik auch in den teilweise virtuosen Instrumentalpartien. Die Werke sind in der sog. „Bokemeyer-Sammlung“ überliefert und wurden aus in der Berliner Staatsbibliothek gesammelten Abschriften des 17. Jahrhunderts für das Wolfenbütteler Projekt transkribiert.
Diese Kompositionen erscheinen anschließend auf einer CD. Zudem wird Deutschlandradio Kultur das Konzert aufzeichnen und zu einem späteren Zeitpunkt senden. Prof. Dr. Manfred Cordes (Bremen) hat sich bereit erklärt, mit seinem international bekannten und auf barocke Musik spezialisierten Ensemble „Weser-Renaissance“ das Projekt zu leiten. Seine bisherigen Interpretationen zur Barockmusik gelten in der Fachwelt als beispielhaft.
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