Clown Feger umringt von der Kinderschar - Alle wollten mitmachen! Foto:
Wolfenbüttel. Die Clowns der „Clownswohnung Wolfenbüttel“ haben sich am 4. Juli auf den Weg nach Braunschweig gemacht und die Flüchtlingskinder in der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) besucht. Für etwa eine Stunde konnten die kleinen und großen Asylbewerber in die wundersame Welt von Clown „Feger“ und seinen Kumpanen eintauchen.
Am Anfang noch scheu und zurückhaltend, wurden die Kinder ganz schnell in den Bann der drei Clowns gezogen. Feger, Pralina und Ilvi von der „Clownswohnung Wolfenbüttel“ haben trotz der Sprachbarrieren schnell einen Zugang zu den Kindern gefunden und konnten sie mit ihren Vorführungen und Zauberkünsten begeistern. „Es braucht keine gemeinsame Sprache, um in Kontakt zu kommen. Wir setzen auf Humor, denn Lachen ist international!“, sagt Feger alias Simone Weiss, Sozialpädagogin an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Soziale Arbeit.
Mit großen Gesten und einem freundlichen Lächeln im Gesicht haben die Clowns die Kinder als Statisten in jede ihrer Darbietungen eingebunden. Sie durften selbst zaubern und waren für einen kurzen Moment der Star der Show. Die Begeisterung war ansteckend und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LAB NI haben sich von der besonderen Atmosphäre anstecken lassen und fleißig mitgemacht. „Die Clowns bringen Freude und Spaß in diese Einrichtung. Es ist wirklich faszinierend, wie einfach es ist, diese Kinder zu begeistern“, freut sich auch Behördenleiter Norbert Heine über den Besuch der Clowns.
Ein Ausflug im Rahmen einer Arbeitsgruppe zum Thema Migration hatte die Sozialpädagogin vor etwa zwei Wochen zum ersten Mal in die LAB NI geführt. Ein weiterer Besuch als Clown stand für sie sofort fest: „In meinem Projekt der Clownswohnung unterrichte ich auch über die Arbeit vom Verein „Clowns ohne Grenzen“. Die Clowns fahren weltweit in Flüchtlingslager. Ich dachte mir, warum in die große Welt verreisen, wenn wir die Flüchtlinge direkt vor der Tür haben?“.
Es ist eher eine Seltenheit, wenn Clowns auf Hausbesuch gehen. Für gewöhnlich empfangen sie ihre Gäste in der eigens geschaffenen Clownswohnung in der Ahlumer Siedlung im Kiefernweg 22 in Wolfenbüttel. Doch dieser Ausflug lag der Dozentin der Ostfalia besonders am Herzen: „Als Clowns sind wir in der Lage, die Welt der zum Teil schwer traumatisierten Flüchtlinge ein Stückchen bunter und leichter zu machen. Nicht nur, dass sie für eine kleine Weile ihre harte Realität vergessen können, man kann an dieser Stelle auch von einem `heilenden Lachen´ sprechen“.
Diesem Umstand ist sich auch der Behördenleiter bewusst: „Wir bleiben mit den Clowns auf jeden Fall in Kontakt. Ein Ausflug in das „Zuhause der Clowns“ wäre eine sehr gute Gelegenheit für die Flüchtlinge auch einmal raus zu kommen. Außerdem haben die Clowns in ihrer Wohnung noch mehr Möglichkeiten, wie z.B. das Schwarzlichttheater“.
Die Clownswohnung in Wolfenbüttel gibt es seit dem 5.9.2011. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Stadtjugendpflege Wolfenbüttel, der WoBau Wolfenbüttel und der Ostfalia. Sie bietet speziell Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren ein interaktives und anregendes Lernumfeld. Jeden Montag von 10-12 Uhr können sich Schulklassen und Kindergärten in der Dreizimmer-Wohnung künstlerisch ausprobieren und kreativ ausdrücken. Informationen rund um die Clownswohnung gibt es bei der Stadtjugendpflege unter 05331/71086-43 (Matthias Steg).
mehr News aus Wolfenbüttel