Landes-CDU zu “Tessa & Co.”: “Parties 2.0 nicht auf Kosten der Allgemeinheit”


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Vermüllte Flächen, Ausschreitungen, Verletzte, vom Lärm belästigte Anwohner, Festnahmen – fast jede Woche gibt es Nachrichten über das neue Phänomen der Facebook-Parties. Als Thessa Anfang Juni zu ihrer Geburtstagsparty auf Facebook versehentlich öffentlich einlud, kamen zwar nur zehn Prozent der Gäste, die eigentlich zugesagt hatten. Aber es waren immerhin noch 1.500 Jugendliche und Facebook-Nutzer.

Die rechtzeitige Absage der Feier half nichts mehr. Als die Stimmung umschlug, folgten Festnahmen, flogen Flaschen und hagelte es Strafanzeigen. In Hannover verabredeten sich Pfingsten Jugendliche auf Facebook zu einer Party am Langenhagener Wietzesee. 700 Teilnehmer kamen und hinterließen fünf Kubikmeter Müll, die der Eigentümer auf eigene Kosten entsorgen musste.

„Diese spontanen Partys aus dem Internet heraus stellen die Polizei, Rettungskräfte, Müllentsorgung und auch die jeweiligen Grundeigentümer vor neue Herausforderungen“, erklärte der innenpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Fritz Güntzler. „Solche Partys sind für Jugendliche interessant, weil sie spontan und unberechenbar sind. Aber genau diese Unberechenbarkeit darf nicht zu Sicherheits- oder Gesundheitsrisiken führen. Alle sollen ihren berechtigten Spaß haben, aber nicht auf Kosten Anderer, der Umwelt oder der Natur.“

Sofern der Veranstalter bekannt sei, habe dieser sämtliche Kosten für Feuerwehr- und Rettungseinsätze sowie Müllentsorgung die Gebühren für die Sondernutzung öffentlicher Flächen zu tragen, forderte Güntzler. „Das was Thessa aus Versehen passierte entwickelt sich nun zu einem Social-Media-Party-Boom, wobei aber die Initiatoren meistens im Dunklen bleiben – und dann müssen die Kosten vom Steuerzahler getragen werden.“ Diese neue Form der Partykultur dürfe aber nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen.

Güntzler sehe hier nicht den Gesetzgeber in der Pflicht: „Die entsprechenden Gesetze sind vorhanden – sie müssen nun auch auf dieses neue Phänomen angewendet werden.“ Vielmehr noch müssten aber Jugendliche auf die Tragweite ihres Handelns sensibilisiert und auf die hohen Kosten, die auf sie zukommen könnten, hingewiesen werden. Außerdem sollten nach Güntzlers Ansicht die Betreiber der Netzwerke dazu bewegt werden, sich der ‚Freiwilligen Selbstverpflichtung deutscher Sozialer Netzwerke’ anzunähern, die unter anderem vorsieht, die Grundeinstellungen für jugendliche Nutzer so zu gestalten, dass solche Einladungen nicht passieren können. Zudem sollten sie auf die Konsequenzen von Bedienungsfehlern und Missbrauchsfällen hinweisen.

Der Innenpolitiker kündigte an, Facebook-Parties zum Thema im Landtag zu machen.


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