In Niedersachsen soll mehr so genannten funktionalen Analphabeten das Lesen und Schreiben beigebracht werden. Dafür setzen sich FDP und CDU im Landtag ein. Beide Fraktionen haben heute einen Antrag für einen Grundbildungspakt beschlossen. „Allein bei uns in Niedersachsen können 750.000 Menschen nicht richtig lesen und schreiben“, sagt Almuth von Below-Neufeldt, wissenschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „Diesen Menschen wollen wir mehr Möglichkeiten eröffnen - insbesondere eine bessere Teilhabe am Alltagsgeschehen.“
In dem Antrag sprechen sich FDP und CDU für regionale Grundbildungszentren aus. „Sie sollen Angebote entwickeln, von denen alle funktionalen Analphabeten in ganz Niedersachsen angesprochen werden können. Die Bildungsmöglichkeiten für Berufstätige müssen branchenorientiert und auch betriebsübergreifend sein“, so von Below-Neufeldt. Dazu werde es im Vorfeld ein breites Bündnis für Grundbildung geben müssen, bestehend aus Bund, Ländern, Unternehmensverbänden, Kammern, Gewerkschaften und Volkshochschulen. Die Fraktionen sprechen sich auch dafür aus, bereits präventiv in Kitas und Grundschulen die Programme zu Lesekompetenz und Sprachförderung weiter auszubauen.
Funktionaler Analphabetismus werde mittlerweile als gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem anerkannt, sagt die FDP-Wissenschaftspolitikerin. Rund 14 Prozent der Erwerbsfähigen in Deutschland seien davon betroffen. „Deshalb geht der geplante Grundbildungspakt genau in die richtige Richtung.“ Dafür will der Bund für die kommenden Jahre insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
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