Die jetzt bekannt gewordene Kritik des Landesrechnungshofes an den Verträgen zum Audimax-Bau der Leuphana-Universität bestätigt nach Ansicht der Landtagsgrünen den wiederholt von Kritikern geäußerten Verdacht der Verquickung wirtschaftlicher Interessen des Vizepräsidenten mit dem ambitionierten architektonischen Plan.
"Der Vorgang macht deutlich, dass die Grenzen zwischen Sponsoring und Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen bisweilen fließend sind und im Zusammenhang mit Hochschulfinanzierung durchaus brisant werden können", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriele Heinen-Kljajic am Freitag (heute) in Hannover. Ministerin Wanka habe bei all dem "offenbar beide Augen zugedrückt", um das Prestigeobjekt Libeskind-Bau nicht platzen zu lassen. "Die Rüge des Landesrechnungshofs blamiert nicht nur das Präsidium der Universität, sondern ist auch eine peinliche Schlappe für Wanka", sagte die Grünen-Politikerin. Sie forderte den umgehenden Stopp der Audimax-Pläne, solange kein belastbarer Finanzierungsvorschlag vorliegt.
Heinen-Kljajic kritisierte, dass das Wissenschaftsministerium den Landtag bei allen Beratungen im Glauben gelassen habe, die Finanzierungspläne seien belastbar. Umso empörender sei es, dass bis jetzt versäumt worden sei, den Wissenschafts- und Haushaltsausschuss über das "windige Finanzierungskonzept" des Libeskind-Baus zu informieren. Die Grünen erwarten für die Ausschusssitzung am Montag der nächsten Woche eine umfassende Unterrichtung.
Jetzt müsse sichergestellt werden, dass keine Gelder der ursprünglich für Lehre und Forschung eingeplanten Mittel in den Lüneburger Beton fließen. "Als Wissenschaftsministerin ist Frau Wanka den Interessen der Studierenden und Lehrenden verpflichtet und nicht dem offenbar unseriös finanzierten Libeskind-Projekt", sagte die Grünen-Politikerin.
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