Landkreis will attraktiver für Radfahrer werden

von Thorsten Raedlein




Landkreis. Der Landkreis will attraktiver für Radfahrer werden – und als positiven Nebeneffekt den ÖPNV stärken. Der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz hat in seiner Sitzung am Montag beschlossen, für die Bereiche Schöppenstedt und Börßum eine entsprechende Vorlage vorzubereiten. Ausgangslage soll dabei ein Konzept des Amtshof Eicklingen sein. Dieses wurde im Rahmen der Sitzung von Michael Schmidt den Ausschussmitglieder vorgestellt.

Nachdem der Kreistag im Juni 2013 sein Radverkehrskonzept beschlossen hat, sollen nun Taten außerhalb des Radwegebaus folgen. Der Geschäftsführer der Planungsgesellschaft hatte vom Kreis die Aufgabe erhalten, ein Konzept zu Fahrradrastanlagen an Radfernwegen und Fahrradabstellanlagen an Haltestellen des ÖPNV zu entwickeln. In einer gemeinsamen Prüfung mit dem Landkreis wurden 45 Haltestellen-Standorte ausgewählt. Diese wurde dann von Schmidts Büro in vier Gruppen aufgeteilt. An 14 Standorten sei nach Meinung der Planer der Bedarf für neue Abstellanlagen beziehungsweise eine Erweiterung der Vorhandenen gegeben. Dies sei zum Beispiel in Börßum oder Schöppenstedt am Bahnhof der Fall. An sieben Standorte sei langfristig Bedarf erkennbar. In Kategorie drei fallen sechs Standorte, hier seien die vorhandenen Anlagen in Ordnung. An 18 Standorten hingegen, seien Abstellanlagen nicht sinnvoll. Damit die Anlagen auch genutzt werden, sollen sie neben Fahrradbügeln zum Teil mit Fahrradboxen, Ladestationen für Elektroräder, Überdachung und Beleuchtung ausgestattet werden. Die Kosten für die 14 Standorte der Kategorie eins liegen bei rund 136000 Euro. Um die sieben Haltestellen der Kategorie zwei mit einer Grundausstattung zu versehen, seien rund 7600 Euro nötig.

Entlang der drei Radfernwege (Berlin-Hameln, Iron-Curtain-Trail und Weser-Harz-Heide-Weg), der Themen-Radwege der Region und der Touren-Radwege haben sich die Planer 32 Standorte im Kreisgebiet ausgesucht, die aufgrund ihrer Lage, lokaler Sehenswürdigkeiten, touristischer Besonderheiten oder auch gegebener Versorgungsmöglichkeiten punkten konnten. Zwölf davon blieben am Ende übrig, da sie als besonders geeignet erscheinen. Darunter zum Beispiel der Destedter Schlosspark, das Rittergut in Dorstadt, die Kaiserpfalz Werra, der Vilgensee in Dettum oder das Heimatmuseum in Hornburg. Die Rastanlagen sollten mit einer Bank-Tisch-Kombination, Anlehnebügeln/Fahradboxen, Ladestationen Info-Tafeln und eventuell auch Servicestationen für Fahrräder ausgestattet sein. Die Kosten würden sich hier auf rund 120000 Euro belaufen. "So machen Sie Rad fahren im Kreis Wolfenbüttel attraktiver", unterstrich Schmidt.

Dezernent Claus-Jürgen Schillmann betonte, im Zuge der politischen Diskussion zu überlegen, ob der Kreis nun selbst aktiv werden wolle, oder ob die Umsetzung Sache der Gemeinden sein solle und der Kreis Zuschüsse auszahle. Die Mitglieder des Ausschusses beauftragten im Verlauf die Verwaltung mit der Ausarbeitung einer Vorlage, den Bahnhof Schöppenstedt und den Bahnhof Börßum mit einer Abstellanlage auszustatten. Der Ausschuss will dann im Rahmen der Haushaltsberatungen im Herbst über die Umsetzung der Konzepte sprechen. "Wir können dieses Projekt nur Stück für Stück angehen", betonte Ausschussvorsitzender Norbert Löhr.


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