Lesermeinung: Neues von der Atommülldeponie Asse II


Symbolfoto: Archiv
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Wolfenbüttel. An dieser Stelle veröffentlichen wir den Leserbrief unseres Lesers Jürgen Kumlehn unkommentiert und ungekürzt:



Zwei Beiträge hier auf regionalWolfenbüttel.de sollten das Interesse politisch interessierter Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wolfenbüttel erregen: Zunächst die gemeinsame Stellungnahme der Kreistagsfraktionsvorsitzenden der SPD und der Grünen, Falk Hensel und Bertold Brücher, zum Asse-2-Begleitprozess. Seit schon geraumer Zeit beobachte ich, dass diese beiden Parteien in fast jeder Hinsicht kaum noch zu unterscheiden sind. Die in den letzten Jahren unter Bertold Brücher immer weicher gespülte Fraktion der Grünen schlägt nun auch Schaum wie die SPD, die das ja besonders zur Atommülldeponie Asse II seit Zeiten des größten Schaumschlägers der hiesigen Sozialdemokratie, Helmuth Bosse, schon während der letzten Jahrzehnte getan hat. Natürlich können/sollen Parteien zusammenarbeiten, aber doch nicht so, dass sie sich schnell mal verabreden, um vor der Atommülldeponie gemeinsam in die Fotolinse zu grienen mit dem Versuch, damit Menschen für sich einzunehmen.

Der andere Artikel mit der Überschrift „SPD-Kreistagsfraktion: Neue Vertreter für die A2B beginnt mit Lobeshymnen auf die kompetente und streitbare Heike Wiegel, einer Frau, der wir alle an der Asse im Zusammenhang mit der Atommülldeponie-Problematik viel für das zukünftige sichere Leben in dieser Region verdanken.

Sie wurde nun, sicher nicht ohne „Hinweise“ aus der Berliner SPD-Zentrale, regelrecht abgesägt. Wirklich starke Frauen sind in der SPD nicht erst seit Macho Gerhard Schröder unbeliebt. Erinnern wir uns doch an das Verbrennen der SPD-Kandidatin für das Wolfenbütteler Bürgermeisteramt, Astrid Salle- Eltner, die mit ihrer Inkompetenz und Unbedarftheit der Wählerschaft seinerzeit vor allem von Falk Hensel als Superfrau aufgeschwätzt werden sollte. Die Formulierungen in der SPD-Pressemitteilung zur Absetzung von Heike Wiegel sind typische Äußerungen einer Partei, die nicht in der Lage ist, sich deutlich zu äußern und deshalb zu solchen Worten greift: … wolle die SPD im Wolfenbütteler Kreistag Heike Wiegel den nötigen Freiraum einräumen sich stärker in der Arbeit der Bürgerinitiativen einzubringen. Als „fortgelobt“ kann man das nicht bezeichnen, eher als noch nicht raus gemobt. Heike Wiegels Konflikt mit der Landrätin Christiana Steinbrügge, die ich in meinem Themenschwerpunkt auch bereits als rigide Machtausüberin kennen lernen musste, zeigt deutlich, dass es ihr um die Sache geht und sie sich nicht durch Parteischeuklappen beeinflussen lässt. Man muss nicht Heike Wiegels Meinung mittragen, aber man muss erkennen, dass die hiesige SPD mit ihrem wedelndem Kreistags-Anhängsel Grün - oder umgekehrt - immer wieder und schon eine Partei ist, die breiige Aussagen formuliert, die man wie ein Spiegelei nicht an die Wand nageln kann. Das hatte vor langer Zeit bereits der Cartoonist und Satiriker Kurt Halbritter erkannt, der dieses einen Sozialdemokraten sagen lässt: Wissen Sie, ich bin Sozialdemokrat. Und zwar vom linken Flügel. Gehöre dort aber eher zu den Rechten. Bin aber eigentlich ein Mann der Mitte.



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