LeserMeinung zu Bränden in Großmastanlagen


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Auf den Pressebericht der AbL (WolfenbüttelHeute.de berichtete) schreibt Ulrich Schulze Folgendes in einem offenen Leserbrief:

Brandstiftung ist eine Straftat, als solche grundsätzlich zu verurteilen und nach geltendem Recht zu ahnden. Maßnahmen wie eine Bauplatzbesetzung im Rahmen von zivilem Ungehorsam liegen in der Verantwortung derjenigen, die sie durchführen.

Für Selbstjustiz, zumal wenn sie mit der Androhung oder Anwendung von Gewalt einhergeht, ist in Deutschland kein Platz. Wie und von wem Verstöße gegen Gesetze geahndet werden beziehungsweise welche Maßnahmen ergriffen werden müssen ist bei uns eindeutig festgelegt.

proM.U.T. distanziert sich von jeder Art von Gewalt oder illegalen Aktionen, ruft nicht zu solchen Taten auf und unterstützt diese auch nicht. Wir setzen konsequent auf eine sachliche Diskussion und fordern Sie zur Rückkehr zu einem Dialog auf dieser Ebene auf, die sie mit ihren unsachlichen und teils diffamierenden Kommentaren deutlich verlassen haben.

Die Wortwahl in ihren Kommentaren, Stellungnahmen und Artikeln der letzten Zeit stelle ich hier kommentarlos zusammen:
• die Täter aus kriminellen Gruppen kommen, die der Verfassungsschutz bereits im Visier hat
• sozial gestörte Trittbrettfahrer
• tageslichtscheuen Gestalten
• Randgruppen und Anarchisten
• stellen sich mit den Brandstiftern auf eine Stufe und verlassen den demokratischen Weg
• in Leserbriefen verbreitete Halbwahrheiten, anonyme Hasstiraden in Internetforen

Die Entwicklung der Diskussionen um die Massentierhaltung (gemeint ist hier der Begriff Massentierhaltung, so wie er von der Bevölkerung sehr gut verstanden wird) hat deutlich gezeigt, dass die Art und Weise wie bei uns Fleisch auf Kosten der Tiere, der Umwelt und letztlich auch auf Kosten der Gesundheit der Menschen produziert wird, gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert wird. So schwierig der Prozess auch sein mag, hier gilt es zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln, die gerade für mittelständische landwirtschaftliche Betriebe faire Produktions- und Einkommensbedingungen schaffen und ein Fortbestehen dieser Betriebe über die nächsten Generationen sichert. Eine weitere Industrialisierung und Konzentrierung von Tierhaltung wie Landwirtschaft hingegen führt in eine Sackgasse. Die nationalen wie globalen Gründe hierfür sind Ihnen bestens bekannt, ich erspare mir daher an dieser Stelle deren detaillierte Erläuterung.

Das Verlassen von alten eingetretenen Pfaden gestaltet sich oft schwieriger als man sich eingestehen mag. Das Öffnen für und das Arbeiten an neuen Wegen eröffnet dafür häufig ganz neue Perspektiven. Beteiligen sie sich in sachlicher und offener Weise an der Gestaltung der landwirtschaftlichen Zukunft. Dann wird es auch nicht mehr nötig sein mit großen Plakaten an den Straßen die Bedeutung und Leistungen der Landwirtschaft aufzupolieren.


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