Sickte. Wer viel arbeitet vergisst manchmal einen Augenblick inne zu halten, zurückzublicken und seine Grenze neu zu betrachten. In diesen Tagen traf Dieter Lorenz aus Sickte, bekannt auch durch sein Zeichen „DLS“, diese Schicksal. Ihm wurde eine Ehrung für 40 Jahre Samtgemeinderatsmitgliedschaft zu Teil.
Lorenz: „Seit 1970 wohne ich in Sickte, habe den CDU-Ortsverband gegründet und kam in den Gemeinde- und Samtgemeinderat. War über 15 Jahre ehrenamtlicher Samtgemeindebürgermeister und fast 15 Jahre Samtgemeinderatsvorsitzender, das macht zusammen 30 Jahre leiten der Sitzungen des Samtgemeinderates.“ Das Wirken von Lorenz war ein Thema einer Sitzung des Sickter Samtgemeinderates, der zum ersten mal in 40 Jahren, in der evangelischen Stiftung Neuerkerode stattfand.
Für den Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund gratulierte Hilmar Mittendorf, ein Wegbegleiter noch aus der Zeit wo Lorenz Kreisvorsitzender der Jungen Union im Landkreis Braunschweig war. „Lieber Dieter, du bist ununterbrochen Mitglied im Samtgemeinderat in Sickte und hast in den vierzig Jahren 30 Jahre die Sitzungen geleitet, das ist auf dieser Ebene einmalig im Landkreis Wolfenbüttel.“ Mittendorf beschrieb die vielen weiteren Bereiche wo Lorenz wirkte, so 43 Jahre im Kreistags und in der Gemeinde Sickte 30 Jahre als Bürgermeister.
Als besondere Auszeichnung überreichte der stellvertretende Kreisvorsitzende die Ehrennadel in Gold des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes. Samtgemeindebürgermeisterin Petra Eickmann-Riedel dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und übergab ein Buchgeschenk. Für die Fraktionen gratulierten und dankten Uwe Schäfer (CDU), Christian Müller (SPD) und Christiane Wagner-Judith (Grüne). Das Dankeschöngeschenk war ein großes Aquarellbild vom Sickter Herrenhaus mit Unterschrift von Ratsmitgliedern. Auch Dunja Kreiser, die als stellvertretende Ratsvorsitzende während der Ehrung die Sitzung leitete, gratulierte und dankte. Alle betonten die gute, manchmal auch humorvolle Sitzungsleitung. Neben den Gratulationen der Ratsmitglieder gabs auch herzliche Dankesworte von Manfred Simon und Holger Denecke die während der Sitzung über die Stiftung Neuerkerode informiert hatten.
Im Mittelpunkt seiner Dankrede stand das Mitmachen aller: „Heute steht mein Name im Mittelpunkt. Die Ehrung tut gut – ich danke. Wichtig ist mir aber meinen Botschaft: Unsere Samtgemeinde braucht Begeisterte, Frauen und Männer, die bereit sind Ideen, Einsatzbereitschaft und viel Freizeit für das Allgemeinwohl einzusetzen. Menschen die Andere mit diesem Geist anstecken. Was ich mir wünsche sind Nachmacher, Zupacker, Vormacher, die in gegenseitigem Wettbewerb um die besten Lösungen ringen.“
Traditonsgemäß kam am Ende seiner Rede noch ein „Worthaufen in Gedichtform“ da hörte man: ...alles hat mir Freude gemacht. Neben ernste Anliegen haben wir auch mal gelacht... “Mit stehenden Ovationen dankten die Ratsmitglieder ihrem vieljährigen Vorsitzenden. Nach seiner Dankrede erklärte Lorenz , dass er vom Vorsitz des Samtgemeinderates mit Ablauf des Tages zurücktrete. Das hatten die Fraktionsvorsitzenden am Beginn der Wahlperiode ausgehandelt. Der Geehrte bleibt weiter Ratsmitglied. Auf den Hinweis, was machen sie, ohne Leitungsaufgaben in den Sitzungen, so hört man: „Mir geht es wie jemanden der von der Chefetagen in die Pförtnerloge geht. Ein Pförtner sieht sehr viel, da gehen vom normalen Arbeiter bis zu den höchsten Chefs oder Chefinnen alle vorbei. Da werde ich weiter aufmerksam hinsehen und mich gelegentlich auch kritisch melden.“
Die Frage, wie lange machen sie noch aktive in der Politik mit, beantwortet Lorenz so: „So lange der Herrgott Geist und Körper, zumutbar für die Öffentlichkeit, in Gang hält, meine Partei mich aufstellt und meine Wählerinnen und Wähler mich wählen, können sie mit mir rechnen.“
mehr News aus Wolfenbüttel