Wenn Landwirte aufeinander treffen, stehen die Gesprächsthemen von Anfang an fest: Ferkelpreise, Weizenqualitäten, Pflanzenschutzstrategien oder der neue Trecker des Nachbarn werden ausführlich diskutiert. „Landwirte reden immer nur über Landwirtschaft“, „Landwirte jammern viel“ und „Landwirte sind überarbeitet“ sind die Klischees, die sich für daraus ergeben. „Es geht auch anders“, sagt Heino Klintworth, Vorsitzender der Junglandwirte Niedersachsen.
„Viele Landwirte sind offen für Diskussionen und stolz auf ihren Beruf, und diese Einstellung verkörpern die Junglandwirte Niedersachsen.“ Die fast 5.000 Mitglieder, organisiert in 27 Arbeitskreisen, sind Ackerbauern, Tierhalter, ökologisch oder konventionell wirtschaftend, im Haupt- oder Nebenerwerb, auf großen oder kleineren Betrieben. Sie haben alle etwas gemeinsam: Sie sind begeisterte Landwirte und wollen für ihren Berufsstand einstehen.
Natürlich darf der fachliche Austausch nicht zu kurz kommen: Exkursionen auf landwirtschaftliche Betriebe oder Vortragsabende mit Fachberatern oder die alljährliche Fahrt zum Junglandwirtetag sind in den sogenannten Winterprogrammen der Arbeitskreise fest verankert – im Sommer bleibt dafür nämlich wenig Zeit. Viele Junglandwirte, die sich ehrenamtlich engagieren, legen außerdem großen Wert auf die persönliche Fortbildung. Den Grundstein dafür legt der Niedersächsische Studienkurs, ein fünfwöchiges Intensivseminar für junge Ehrenamtliche in der Agrarbranche. Um sich und den Berufsstand auch mal vor der Kamera oder einem Mikrofon angemessen präsentieren zu können, ergänzen viele diesen Kurs durch weitere Rhetorikschulungen oder Seminare zum öffentlichen Auftritt. Doch der Berufsnachwuchs gönnt sich auch den Blick über den Tellerrand. Ein Besuch im Kloster nebenan oder im Schacht Konrad, eine Wanderung auf die Zugspitze, eine Exkursion ins nahe oder ferne Ausland sowie intensive Diskussionen zu aktuellen politischen Themen – die Arbeitskreise lassen sich keine Grenzen setzen.
„Unser Ziel ist es, in Niedersachsen möglichst flächendeckend Arbeitskreise junger Landwirte einzurichten, damit der Berufsnachwuchs und die jungen Betriebsleiter sich kennenlernen, austauschen und gemeinsam etwas unternehmen“, sagt Klintworth. Deshalb freut er sich ganz besonders, dass mit der erfolgreichen Gründung der Arbeitskreise in Gifhorn-Wolfsburg im vergangenen und in Göttingen in diesem Jahr wieder zwei weiße Flecken auf der Landkarte der Junglandwirte Niedersachsen verschwunden sind. Informationen, Termine und Kontaktdaten gibt es auf www.junglandwirte-niedersachsen.de oder in der Geschäftsstelle der Junglandwirte Niedersachsen bei Heike Marheineke, Tel.: 0511 3670434.
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