Wolfenbüttel. Der Tafel-Umzug in das Löwentor rückt ein Stück näher. Das Projekt steht auf der Kippe, weil der Kreistag einen Zuschussantrag des DRK-Kreisverbandes abgelehnt hatte – im Gegensatz zum Stadtrat, der grundsätzliche Unterstützung beschlossen hatte. Nun kam unverhofft und von unbekannter Seite eine Geldspritze, die alle Tafel-Mitarbeitenden zuversichtlicher in die Zukunft blicken lässt. Das berichtet das DRK in einer Pressemitteilung.
"Wir haben von einer Wolfenbüttelerin eine Überweisung von 10.000 Euro erhalten", berichten Björn Försterling, Vorsitzender des DRK-Präsidiums, sowie Vorständin Aline Gauder. Die Spenderin wolle allerdings anonym bleiben und habe die Summe an eine Verwendung zum Wohle der Tafel geknüpft. "Sie hat erzählt, dass sie von unserem Artikel über die Absage im Kreistag sehr berührt worden ist."
Platzverhältnisse schwierig bis inakzeptabel
Der Umzug der Wolfenbütteler Tafel, die im Moment knapp 2.200 Personen versorgt, gilt im DRK als unabdingbar. Durch die Verdreifachung der Abholerzahlen sind die Platzverhältnisse im Eberts Hof (Großer Zimmerhof 29) mittlerweile schwierig bis inakzeptabel. Nun soll anstelle von zwei Läden gegenüber zumindest eine Ladenfläche, in einem leer stehenden Teil des Löwentors, bezogen werden. Die Stadt als Vermieterin begrüßt diesen Beschluss und kam dem Roten Kreuz schon in der Miete entgegen.
"Die Spenderin konnte vor allem den Kreistagsbeschluss nicht nachvollziehen", erzählte Björn Försterling. Für sie und viele weitere Menschen in der Stadt sei die Notwendigkeit einer Vergrößerung offensichtlich. "Darum wollte sie etwas Gutes tun und uns helfen."
Spende sticht aus dem Rahmen
Das DRK erhält durchaus regelmäßig Spenden für seine wohltätige Arbeit. Eine Summe von 10.000 Euro jedoch sticht aus dem Rahmen des Üblichen heraus. "Diese Zuwendung zeigt die Hilfsbereitschaft und die Wertschätzung, die wir in der Bevölkerung genießen", freute sich Aline Gauder. Es sei beruhigend zu wissen, dass Menschen einspringen, "wenn das normale Hilfesystem nicht funktioniert".
Unklar ist, ob das DRK jetzt tatsächlich den angebotenen Fünf-Jahres-Vertrag auch für nur den einen Laden stemmen kann. "Wir brauchen ja auch noch Geld für den Ausbau." Übrigens würde sich das Rote Kreuz freuen, wenn sich Handwerksfirmen melden, die vielleicht einen Teil des Ausbaus freiwillig leisten und damit einen besonderen Teil zur Umsetzung des Vorhabens beitragen möchten. Telefon 05331/9750-200.
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