Nachdem Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel zusammen mit Marcus Bosse vor zwei Wochen den Asse II Schacht befahren hatte, stand in dieser Woche die Grubenfahrt in Gorleben auf dem Plan. Neben Bosse, der für die SPD im Landtag als stellvertretender Fraktionsvorsitzender, umwelt- und atompolitischer Sprecher ist, begleiteten die Grünen Landtagsabgeordneten Anja Piel und Miriam Staudte den Umweltminister. Für Bosse ist klar: "Gorleben ist als Endlager für atomare Abfälle ungeeignet."
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Wolfram König begleitete die Delegation unter Tage. Vor allem die Stellen, an denen Laugenvorkommen angebohrt wurden, fanden besonderes Augenmerk. „Eines wurde heute nochmals besonders deutlich: Das Nein zu Gorleben, welches SPD und Grüne in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben haben, ist absolut richtig“, sagte Bosse nach der Grubenfahrt. Über 1,5 Milliarden Euro wurden für Gorleben bereits ausgegeben, dreimal soviel, wie für die Erkundung eines weiteren Standortes veranschlagt werden. Dies zeige deutlich, den bundespolitischen Willen von CDU und FDP, aus Gorleben ein Endlager zu machen. Für Bosse sei in erster Linie wichtig, dass geologische Mängel nicht einfach ausgeklammert werden. „Bei der Asse sieht man sehr deutlich, was dann passieren kann.“
In einem Endlagersuchgesetz darf laut SPD und Grüne der Standort Gorleben nicht verbleiben. Es bestehe die Gefahr, dass bei einem Verbleib Gorlebens im Endlagersuchverfahren die Sicherheits, Ausschluss- und Abwägungskriterien auf Gorleben zugeschnitten werden würden. Bosse: „Ich bleibe dabei: Gorleben ist als Standort für die Endlagerung atomaren Mülls ungeeignet. Die Suche nach einem Endlager muss nach neuestem wissenschaftlichen und technischem Stand und nicht nach politischem Willen erfolgen.“
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