Mehr Sicherheit aus der Luft: Feuerwehr nimmt Drohnen in Betrieb

Mit den neuen Lufteinheiten könnten etwa Glut- und Brandherde überwacht oder die Temperaturentwicklung gemessen werden.

Die Drohnengruppe der Feuerwehr Schladen hat ihre Drohne gestartet. Auch sie ist dem Fachzug Information und Kommunikation der Kreisfeuerwehr zugeordnet.
Die Drohnengruppe der Feuerwehr Schladen hat ihre Drohne gestartet. Auch sie ist dem Fachzug Information und Kommunikation der Kreisfeuerwehr zugeordnet. | Foto: Landkreis Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Im März wurden an der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Wolfenbüttel in Schladen zwei Drohnen für den Feuerwehreinsatz in Betrieb genommen. Die Drohneneinheiten sollen in Zukunft zum Beispiel bei Waldbränden oder Hochwasser schnelle Informationen liefern. Jede Drohne wird von einem Team aus drei Feuerwehrleuten betreut. Die neuen Einheiten werden dem Fachzug Information und Kommunikation der Kreisfeuerwehr zugeordnet und sind in Schladen stationiert. Dies teilt der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung mit.


„Löschen, retten, bergen und schützen – das sind die vier Aufgabengebiete der Feuerwehren. Im Landkreis Wolfenbüttel wurde dies bisher zu Lande und zu Wasser gemacht, jetzt können wir unsere Aufgaben auch aus der Luft wahrnehmen. Wir erweitern die Möglichkeiten der Kreisfeuerwehr und unterstützen die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis bei ihren Einsätzen. So können wir Bevölkerung und Feuerwehrleute besser schützen“, erklärte Kreisbrandmeister Tobias Thurau. Nur durch die gute Zusammenarbeit aller Entscheidungsträger und Kreistagsfraktionen sei diese zukunftsorientierte Investition möglich geworden, so Thurau.

Drohnen erweitern die Möglichkeiten der Feuerwehren


Eine der Drohnen sei nach dem verheerenden Hochwasser 2017 auf Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat über ein Projekt der Gemeinde Schladen-Werla angeschafft worden. Die andere Drohne auf Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag nach einem entsprechenden Kreistagsbeschluss über den Landkreis Wolfenbüttel. Mit den neuen Lufteinheiten könnten etwa Glut- und Brandherde überwacht oder die Temperaturentwicklung gemessen werden. Drohnen würden auch die Gefahreneinschätzung bei Einsätzen für die Feuerwehrleute und Bevölkerung erleichtern – gerade komplexe Lagen sollen so besser eingeschätzt werden. Mittels Wärmebildtechnik könnten Glutnester bei Bränden erkannt werden aber auch bei der Personensuche könne der Drohneneinsatz der Einsatzleitung hilfreiche und schnelle Infos geben. Drohnen könnten dabei in Bereiche vordringen, die für Feuerwehrleute zu gefährlich oder nicht erreichbar sind.

„Mit den beiden Drohnengruppen werden die Möglichkeiten für die Brandbekämpfung und vor allem Aufklärung ausgebaut. Glutherde und Brände in Siedlungen, Feldern oder Wäldern können aus sicherer Entfernung beobachtet werden. Das erhöht die Sicherheit für die Feuerwehrleute, aber auch für die Bevölkerung – und daher ist das Geld gut angelegt für die Drohnen und die Ausbildung der dreiköpfigen Teams, die diese bedienen“, sagte Landrätin Christiana Steinbrügge.

„Das ist ein Quantensprung für die Sicherheit im Landkreis. Ich kann mich an Fälle von vermissten Personen in Schladen-Werla erinnern – mit den Drohnen haben wir jetzt bessere Möglichkeiten, diese Personen zu finden. Ich bin dankbar für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit“, sagte Andreas Memmert, Bürgermeister in Schladen-Werla.

Spezielle Ausbildung für die Drohnen-Teams


Die Drohnen müssten sach- und fachgerecht bedient werden – das bedeutet eine besondere Ausbildung der beiden Drohnenteams von je drei Feuerwehrleuten. Ein Team bestehe aus Pilotin oder Pilot, einer Luft-Bodenbeobachtung sowie einer Abschnittsleitung. Die Drohnenpiloten hätten einen EU-Drohnenführerschein nach einer Prüfung beim Luftfahrtbundesamt erhalten.


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