Wolfenbüttel. Während sich der ein oder andere schon aufs Wochenende freut, machen sich die Mitarbeitenden des DRK-Rettungsdienstes Wolfenbüttel bereit für ihre nächste Schicht. Ein Teil von ihnen hat diese Woche die offizielle Ernennung zum Organisatorischen Leiter Rettungsdienst erhalten - und damit noch mehr Verantwortung.
In der Sprache des Rettungsdienstes gibt es den Massenanfall an Verletzten, den ManV. Um in einem solchen Fall besser gerüstet zu sein, haben der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel und der Landkreis, als Träger des Rettungsdienstes, die Strukturen vor Ort optimiert. Elf Mitarbeitende des DRK-Rettungsdienstes wurden zur Organisatorischen Leitern weitergebildet.
Feierstunden sind derzeit schwierig. Dennoch ließ es sich Wolfenbüttels Dezernentin für Gesundheit, Ordnung und Verbraucherschutz, Kathrin Klooth, nicht nehmen, die Ernennungsurkunden persönlich, aber mit Abstand, zu übergeben. „Bei Massenunfällen oder großen Bränden will jeder sicher sein, dass alle verfügbaren Kräfte mit anfassen können. Wir als Landkreis müssen dabei flächendeckend die Versorgung im Rettungsdienst sicher stellen. Mit dem Aufbau einer eigenen organisatorischen Einsatzleitung haben wir einen weiteren Schritt dazu gemacht“, erklärt sie. Die offizielle Ernennung der elf Rettungs- und Notfallsanitäter hatte sich durch die Corona-Pandemie verzögert, jetzt konnten sie ihre Urkunden entgegen nehmen.
Andreas Richter, Leiter des DRK-Rettungsdienstes Wolfenbüttel, erinnert an Ereignisse wie den Brand in der Zickerickstraße im Juli 2018, die ein hohes Maß an Koordination der Einsatzkräfte erfordern. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Personal aus der Region oft sehr gut vernetzt ist und schnell überblickt, welche Einsatzmittel von Hilfsorganisationen zur Unterstützung dazu gerufen werden können“, erklärt er.
Die Aufgaben der Organisatorischen Leiter Rettungsdienst unterscheiden sich deutlich vom Alltag im Rettungsdienst: Statt direkt am Menschen zu arbeiten, bleiben sie im Hintergrund und tragen einiges mehr an Verantwortung. Sie sichten die Lage, behalten den Überblick und koordinieren den Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Retter, damit diese schnell und effizient arbeiten können. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und der Einsatzleitung von Feuerwehr oder Polizei. „Unser Ziel ist dabei immer, den regulären Rettungsdienst weiter laufen zu lassen, auch wenn es eine größere Schadenslage gibt“, beschreibt Julian Lübke, der zu den ersten gehört, die die einwöchige Weiterbildung in einer Rettungsschule plus Praxisteil im eigenen Einsatzgebiet auf sich genommen haben.
mehr News aus Wolfenbüttel